Skulptur für Uerdingen Nach 17 Jahren Planung zieht Kunstwerk in die Rheinanlagen

Krefeld · Die Interessengemeinschaft Rheinstadt Uerdingen kämpft seit 2005 darum, eine Skulptur von Wolfgang Hahn aufzustellen. Es gab heiße Diskussionen und viele Hürden.

Bisher hat das Kunstwerk nur für Diskussionen gesorgt, jetzt soll es endlich an seinen Bestimmungsort kommen. Für die von dem Mönchengladbacher Künstler Wolfgang Hahn entworfene Skulptur „Figur auf Sockel“ wird in dieser Woche in den Uerdinger Rheinanlagen  das Fundament ausgehoben. Das muss ordentlich austrocknen, bevor die etwa zwei Meter hohe Figur auf einem ebenfalls zwei Meter hohen Sockel installiert werden kann. Skulptur und Sockel entstehen in unterschiedlichen Fachbetrieben. „Nach der Sommerpause wird die offizielle Übergabe sein“, sagt Klaus Elfes, Vorsitzender der  Interessengemeinschaft Rheinstadt Uerdingen.

 So soll die Skulptur aussehen.

So soll die Skulptur aussehen.

Foto: KE

Die Skulptur besteht aus Basaltlava und soll in den Rheinanlagen in Höhe der Uerdinger Burg am Fuß des Rheindeichs aufgestellt werden. Von Spaziergängern auf der Rheinpromenade soll sie dann quasi auf Augenhöhe als „Alter Ego“ wahrgenommen werden.

Die IG hat das Projekt mit langem Atem vorangetrieben. Ab 2005 engagierte sie sich für die Neugestaltung des Platzes „Am Obertor“ und entwickelte eigene Vorschläge. Dazu gehörte auch die Kunst im öffentlichen Raum  für die Eingangssituation vom Obertor in die Oberstraße. Der Bildhauer Wolfgang Hahn hat den Entwurf vorgelegt, der wie berichtet rege diskutiert wurde. Im Volksmund erhielt die „Figur auf Sockel“ den Spitznamen „Rheinkadett“.  Der Künstler schätzt die Bezeichnung nicht. Entstanden war sie  aus einer augenzwinkernden Bemerkung eines Bürgers, die schräg stehende, für Hahn typische, reduzierte Figur sehe aus wie „ein Rheinkadett, der einen im Tee habe“ (O-Ton: „dä besoffene Rhienkadett“). „Das zeigt doch, dass die Uerdinger sich mit dem Kunstwerk auseinandersetzen“, hatte Elfes seinerzeit gesagt.

„Diese Diskussionen führten dazu, dass von Seiten des Fachbereichs Grünflächen der Stadt Krefeld ein eigener Alternativvorschlag entwickelt wurde, der mit dem Einverständnis der Interessengemeinschaft in den Jahren ab 2006 umgesetzt wurde“, erinnert Elfes. Dabei war das Kunstwerk von Hahn nicht eingeplant.

Die IG hat kräftig Spenden und Sponsorengeldern zusammengetragen - insgesamt 20.000 Euro. Weitere 20.000 Euro sind dann aus dem Fonds des Integrierten Handlungskonzeptes für Uerdingen bewilligt worden. „Dafür sind wir sehr dankbar“, so Elfes als IG-Sprecher.

 Von der ersten Planung 2005  bis heute sind 17 Jahre vergangen. Nicht immer waren die Uerdinger in dieser langen Zeit sicher, dass ihr Projekt auch vollendet werden würde. „Wir hatten diverse Schwierigkeiten, zum Beispiel weil eine Firma Fragen zum Statikgutachten hatte, das 2005 erstellt wurde, aber der Gutachter nicht mehr lebte“, berichtet Elfes. Und das war nicht die einzige Hürde. Er schildert den langen Weg: Die IG hat der Stadt die Skulptur als Sachspende angeboten, die Stadt hat 2009 angenommen. Bezirksvertretung Uerdingen und die Jury „Kunst im öffentlichen Raum“ haben 2008 grünes Licht gegeben. Die Stadt hat 2017 die Aufstellungsgenehmigung erteilt. Nun laufen die letzten Phasen, damit die Skulptur an ihren Platz kommt.

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