Kriminalpolizei ermittelt Wohnung in der Krefelder City steht nachts in Flammen
Krefeld · Das Erdgeschoss in einem Mehrfamilienhaus an der Philadelphiastraße ist ausgebrannt. Ein Bewohner wurde schwer verletzt. Nachbarn waren durch die massive Rauchentwicklung in ihren Wohnungen eingeschlossen und mussten von den Einsatzkräften gerettet werden.
Eine Wohnung eines Mehrfamilienhauses an der Philadelphiastraße in der Krefelder City ist am frühen Mittwochmorgen in Brand geraten. Ein Bewohner wurde schwer verletzt. Der Mann hatte sich noch selbst ins Freie retten können, wie die Feuerwehr mitteilte. Einige Nachbarn aus den insgesamt 20 Wohneinheiten retteten sich ebenfalls nach draußen, andere waren zunächst durch die massive Rauchentwicklung in ihren Wohnungen eingeschlossen und mussten von den Einsatzkräften herausgeholt werden. Die Einsatzkräfte konnten die in Vollbrand stehende Wohnung löschen. Vier Wohnungen sind durch das Feuer und den Rauch unbewohnbar. Die Einsatzstelle konnte gegen zwei Uhr an die Kriminalpolizei übergeben werden, die bereits die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen hat.
Die Leitstelle der Feuerwehr war Mittwoch, 16. August, gegen 0.20 Uhr alarmiert worden. Als die Einsatzkräfte Minuten später an der Philadelphiastraße eintrafen, stand die Wohnung im Erdgeschoss komplett in Flammen. „Der schwer verletzte Bewohner hatte noch rechtzeitig die Wohnung verlassen können“, beschrieb ein Sprecher der Wehr die Situation vor Ort. Einige Bewohner der insgesamt 20 Wohneinheiten hatten ebenfalls das Gebäude verlassen, andere waren zunächst durch die massive Rauchentwicklung, die sich durch die Laubengänge in den einzelnen Etagen vor den Wohnungen ausbreitete, in ihren Räumen eingeschlossen. „Erst als die Löschmaßnahmen Wirkung zeigten und die Rauchentwicklung nachließ, konnten alle Bewohner durch die Einsatzkräfte aus den umliegenden Wohnungen ins Freie gebracht werden“, sagt der Experte.
Insgesamt wurden zwölf Personen durch den Rettungsdienst gesichtet, wovon eine Person ins Krankenhaus transportiert werden musste. Vier Wohnungen sind durch das Feuer und den Brandrauch unbewohnbar geworden. Alle Räume wurden mehrfach kontrolliert und teilweise maschinell belüftet, sodass die meisten Bewohner bereits im Laufe des Einsatzes wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten.
Anfang April ist bei einem Wohnungsbrand in Krefeld eine 81-jährige Frau gestorben. Nach Angaben der Feuerwehr hatte in dem Wohnhaus für seniorengerechtes und betreutes Wohnen an der Sprödentalstraße ein Rauchmelder angeschlagen. Die Rettungskräfte fanden die schwer verletzte Frau in ihrem brennenden Bett, sie starb Stunden später in einer Klinik.
Eine Kohlenmonoxidvergiftung kann bei Bränden sehr schnell tödlich enden. Sofas, Vorhänge, Küchengeräte, Fußböden: Überall in Wohnungen befinden sich Kunststoffe, Textilien, Gummi oder Lösungsmittel – Tendenz steigend. Kommt es zu einem Brand, setzen diese Stoffe giftige Gase frei. Sind die Bewohner dem Rauch und diesen Gasen längere Zeit ausgesetzt, hat dies ernsthafte gesundheitliche Folgen.
Durch Einatmen gelangt das Kohlenmonoxid (CO) in die Lunge und die Lungenbläschen. „Dort findet normalerweise der Gasaustausch statt: Sauerstoff wird über das Blut in die Organe transportiert, ,verbrauchter Sauerstoff‘ in Form von Kohlendioxid wird aus den Zellen abtransportiert“, erklärt ein Experte. In den roten Blutkörperchen befindet sich Hämoglobin, das Sauerstoff und Kohlendioxid transportiert. Einmal eingeatmet, verbindet sich das gefährliche Kohlenmonoxid mit dem Hämoglobin. Dadurch können die roten Blutkörperchen die Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgen.
Meist ist das Gehirn von dem Sauerstoffmangel im Blut als erstes betroffen. Je nach Konzentration in der Luft entsteht dadurch ein schleichender oder auch akuter Mangel an Sauerstoff in lebenswichtigen Organen. Im schlimmsten Fall sterben die Betroffenen an solch einer Vergiftung. „Viele Opfer werden im Schlaf vom Rauch überrascht“, beschreibt ein Sprecher der Feuerwehr die Situation. „Funktionierende Rauchmelder können die Häufigkeit von Todesfällen durch Brände in Wohngebäuden etwa um die Hälfte reduzieren.“