Krefeld wird zur „essbaren Stadt“ Fünf Hochbeete zum Stadtjubiläum

Zum Stadtjubiläumsjahr 2023 soll die Stadt durch 650 grüne Inseln aufblühen, die Gemüse, Obst und Kräuter zum Mitnehmen anbieten – Motto: „die essbare Stadt“.

 Hochbeete am Werftgelände Uerdingen mit Felix Glarner, Annika Kirch, Harry van Bargen,Franz Josef Unland, Georg Dammer und Darina Finsterer.

Hochbeete am Werftgelände Uerdingen mit Felix Glarner, Annika Kirch, Harry van Bargen,Franz Josef Unland, Georg Dammer und Darina Finsterer.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Das bevorstehende 650-Jahr-Fest der Stadt Krefeld wird von den Planern nicht allein als stadthistorischer Rückblick gedacht, sondern auch als Blick in die zukünftige Entwicklung, bei der die Bürger mit Ideen und eigenverantwortlichen Aktivitäten mittun sollen. „Die essbare Stadt“ ist der launige Titel eines dieser zukunftbezogenen Projekte, zu dem sich das Umweltdezernat, das Stadtmarketing, das Werkhaus  und die Stiftung „cooldown earth“ zusammengefunden haben. Eine von 650 grünen Inseln von wurde nun vorgestellt: Auf dem Werftgelände in Uerdingen sind fünf Hochbeete mit Gemüse, Obst und Kräutern aufgestellt worden.

Hintergrund: Der Rat hat 2021 beschlossen, das Vorhaben zu unterstützen. Eine „essbare Stadt“ hat viele Gesichter: Obststräucher am Rande von Spielplätzen, Gemüsebeete zwischen grünen Parkflächen, eine Esskastanie im Sollbrüggenpark, ein Hochbeet im Krefelder Zoo, das Urbarmachen von Brachflächen oder Vorgärten  in der Stadt, das Bepflanzen von Mauern mit verwertbaren  Nutzpflanzen, das Bepflanzen von Vorgärten mit Kräutern und Früchte tragenden  und vieles mehr. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ziel ist, den Stadtraum zum Anbau von Lebensmitteln nutzbar zu machen und eine lokale Versorgung vor Ort aufzubauen. So sollen Städte ein wenig widerstandsfähiger gegen die Klimakrise werden. 

Projektmanagerin Darina Finsterer vom Umweltdezernat möchte noch vor dem sich über das kommende Jahr hinziehende Stadtjubiläum 650 Krefelder Standorte zusammenbringen, für deren Pflege sich Schulen, Kitas, Seniorenheime, Jugendzentren, Umweltgruppen und Vereine oder auch Einzelpersonen die Verantwortung solcher kleinen blühenden Inseln übernehmen. So heißt es dann: Pflanzen, Säen, Gießen, Ernten. Ernten kann man nur, wenn sich jemand um die Beete kümmert. In ihrem Optimismus, dass dies gelingen würde, wird die Projektmanagerin bestärkt durch die Vertreter des Werkhauses Harry von Bargen, Geschäftsführer Georg Danner und Franz – Josef Unland, der mit einer halben Stelle die Projektleitung unterstützen wird. Die Verbreitung des Projektgedankens in den Schulen liegt bei den Vertretern der in Krefeld beheimateten „cooldown earth“ – Stiftung, Annika Kirchner und Felix Glauner. Sie sollen über das Schulamt unterstützt werden. Das „essbare Krefeld“ soll vor allen Dingen die Bürger aktivieren und anregen, sich über Beetpflanzen, Aussaat und Gemüseanbau auszutauschen. Die heute übliche Trennung in Produzenten und Konsumenten hebt sich auf. Die Bürger gewinnen wichtige Erkenntnisse, wie ihre Nahrung entsteht und wie sie beschaffen sein soll.

An vielen Stellen der Stadt sind Ansätze sichtbar, die bisher eher unter dem Begriff „urban gardening“ gefasst werden können. Nicht nur aus dem Krefelder Rathaus wird für das Projekt einer „essbaren Stadt“ geworben. Auch sind nicht wenige Bürger selber aktiv geworden bei dem Versuch , ihre Stadt grüner und bunter zu machen.

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