Eine Aktion für Frieden in Krefeld Weltflüchtlingstag endet mit einem internationalen Markt

Krefeld · Am Freitag, 24. Juni, endet das Programm der Themenwoche, die unter dem Motto „Frieden teilen“ steht. Es gab vielfältige Angebote.

 Der „Missio Truck“ hielt auch am Vera Beckers-Berufskolleg.

Der „Missio Truck“ hielt auch am Vera Beckers-Berufskolleg.

Foto: Vera Beckers

(RP) Mit vielen Infoständen und einer interaktiven Ausstellung zum Thema Flucht startete am Montag der Weltflüchtlingstag in Krefeld. Im Wochenverlauf gab es weitere Aktionen, Ausstellungen und Informationsveranstaltungen zum Thema Flucht und Schutzsuchende. „Der Weltflüchtlingstag steht in diesem Jahr unter dem Motto ‚Frieden teilen‘“, sagte Sabrina Lesch, Leiterin der Koordinationsstelle Gemeinwesen, am Montag bei der Eröffnung. Der Tag solle auf die Schicksale der aktuell mehr als 100 Millionen Schutzsuchende weltweit aufmerksam machen. „Viele haben ihr Zuhause, ihr Essen, ihr Geld mit diesen Menschen geteilt und damit auch den Frieden“, sagte Lesch.

Die Moderation der Veranstaltung übernahm Ali Ismailovski, Vorstandsmitglied Flüchtingsrat NRW und Träger des Maria-Grönefeld-Preises. Bürgermeisterin Gisela Klaer zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Krefelder. „Bis vor kurzem war Frieden in Europa und auch für mich eine sehr geschätzte Selbstverständlichkeit. Der russische Überfall auf die Ukraine hat jedoch alles in Frage gestellt. In vielen Gesprächen höre ich den Gedanken, wohin könnten wir fliehen, wenn es zur Eskalation in Europa kommt. Und sobald der Krieg und seine Folgen einen das erste Mal persönlich erreichen, bekommt man einen ganz anderen Blick auf das Thema“, sagte Klaer, die den vielen ehrenamtlichen und hauptberuflichen Menschen vor Ort dankte, die sich tagtäglich mit dem Thema Flucht beschäftigen, um den Schutzsuchenden zu helfen.

Ganz persönliche Einblicke gaben den Besuchern die Zwillinge Moussa und Ibrahima, die von Guinea nach Europa flohen und ihre Erlebnisse im Buch „Hope – 9000 Kilometer auf der Flucht“ zusammengefasst haben. Die dramatischen Eindrücke ihrer Reise wirken bedrückend und verdeutlichen eindrucksvoll, dass viele Schutzsuchende sich unter katastrophalen Bedingungen auf einen lebensgefährlichen Weg nach Europa machen.

In der interaktiven Ausstellung des „Missio-Trucks“ können Besucher selbst in die Rolle eines flüchtenden Menschen schlüpfen. Ein Angebot, das vor allem Schülern das Thema Flucht näherbringen soll. In dieser Woche steht der Truck am Hannah-Arendt-Gymnasium und an der Montessori-Schule. Noch bis zum 24. Juni zeigt der Krefelder Nicaraguaverein in der Mediothek mit einer eigenen kleinen Ausstellung unter dem Motto „Nicaragua im Spiegel der Migration“ facettenreiche Infoplakate zu den Ursachen von Migration, Flucht und Exil. Der Eintritt ist frei.

Eine weitere Ausstellung findet in Pax Christi, Glockenspitz 265, statt. Christof Legdes Bilder stehen für Widerstand, Erosion und die permanente Veränderung unserer Welt. Digital wird es am 24. Juni, wenn in der Ehrenamts-Lounge in der Mediothek digitale Angebote vorgestellt werden, die bei der Arbeit mit und für Geflüchtete und Migranten hilfreich sein können. Eine Anmeldung per E-Mail an mediothek@krefeld.de ist vorab nötig, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.

Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe findet ebenfalls am Freitag, 24. Juni, in der Shedhalle, Lewerentzstraße 104, ein internationaler Markt mit vielen Angeboten statt. Beginn ist um 17 Uhr. Leider ausfallen muss das Theaterstück „Das Boot ist voll“, das ursprünglich im Südbahnhof gezeigt werden sollte.

Die Kooperationspartner des Weltflüchtlingstages sind: Caritas Krefeld – Fachdienst Integration und Migration, Diakonie Krefeld & Viersen, Flüchtlingsrat Krefeld, Flüchtlingskoordination der Stadt Krefeld, Internationaler Bund (IB), Jugendmigrationsdienst, Offene Kinder- und Jugendeinrichtung Villa K, Kommunales Integrationszentrum der Stadt Krefeld, Seebrücke Krefeld und das Werkhaus.

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