DGB erwartet Unterstützung von Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer Gewerkschaft Verdi kündigt weitere Warnstreiks bei Bussen und Bahnen an

Krefeld · Nach Aussage der Gewerkschaft Verdi legen in Krefeld unter anderem auch Mitarbeiter des Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamtes Rhein-Ruhr-Wupper sowie der Sparkasse zeitweise die Arbeit nieder.

 Leere an der Haltestelle Rheinstraße: Busse und Bahnen werden auch am Mittwoch wegen eines Warnstreiks nicht nach Fahrplan unterwegs sein.

Leere an der Haltestelle Rheinstraße: Busse und Bahnen werden auch am Mittwoch wegen eines Warnstreiks nicht nach Fahrplan unterwegs sein.

Foto: Joachim Niessen

Im Rahmen der Tarifverhandlungen hat die Gewerkschaft Verdi kurzfristig auch für Mittwoch, 30. September, zu einem Warnstreik aufgerufen. Wiederum werden hiervon Busse und Bahnen der Stadtwerke Krefeld (SWK) betroffen sein. „Wir können nicht abschätzen, wie viele Kolleginnen und Kollegen sich an dem erneuten Warnstreik-Aufruf beteiligen werden, zumal dieser sehr kurzfristig und überraschend verkündet wurde“, sagt Guido Stilling, Geschäftsführer der SWK-Mobil. Nach Aussage von Verdi beteiligen sich in Krefeld auch Mitarbeiter des Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamtes Rhein-Ruhr-Wupper sowie der Sparkasse am Streik.

Die Stadtwerke werden versuchen, ihr Fahrtangebot weitestgehend aufrechtzuerhalten. Fahrgäste müssen aber mit Einschränkungen rechnen. Stilling empfiehlt, den Echtzeit-Infoservice „SWK live“ über die App „SWK unterwegs“ zu nutzen (www.swk.de/live), um am Streiktag auf dem Laufenden zu bleiben. Dort stehen Mitarbeiter der SWK ab sechs Uhr bis in die Abendstunden hinein für Fragen zu den verschiedenen Linienverbindungen zur Verfügung.

Nachdem die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst am vergangenen Wochenende in Potsdam auch in der zweiten von drei vereinbarten Verhandlungsrunden kein Angebot abgegeben haben, war es bereits am Dienstag in Krefeld zu ersten Warnstreiks und kleineren Aktionen kommen. „Nach zwei Verhandlungsrunden nichts als warme Worte. Der Applaus aus der Corona-Krise ist längst verhallt bei den Arbeitgebern“, kritisiert Dominik Kofent, Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Linker Niederrhein das Verhalten der Arbeitgeber. „Die vergangenen Wochen und Monate in der Pandemie haben nochmals sehr deutlich gezeigt, dass der öffentliche Dienst unverzichtbar ist. Den Leistungen der Beschäftigten muss Zeugnis getragen werden, daher wird die Wut und Verständnislosigkeit über die Verhandlungstaktik der Arbeitgeber von den Beschäftigten nun auf die Straße getragen“, erklärt Kofent.

Eine dritte und bisher letzte Verhandlungsrunde ist ab dem 22. Oktober geplant. Verdi fordert für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen unter anderem eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent bzw. einen Mindestbetrag von 150 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro monatlich angehoben werden.

Der DGB erwartet von Oberbürgermeister Frank Meyer, sich bei der Arbeitsgeber-Verhandlungsgruppe für einen zügigen, anständigen und wertschätzenden Tarifabschluss einzusetzen. Doch auch der Stadtrat darf aus DGB-Sicht nicht untätig bleiben. Die Mandatsträger sollen den OB auffordern, aktiv zu werden. „Vor wenigen Monaten noch waren die Kolleginnen und Kollegen des Öffentlichen Dienstes, zum Beispiel in den Krankenhäusern und Pflegeheimen, Kitas, in den Gesundheitsämtern und Verwaltungen, im ÖPNV, Heldinnen und Helden und wurden von Politik und Öffentlichkeit gefeiert und beklatscht. Davon ist in der laufenden Tarifrunde leider nichts mehr zu spüren. Das ist sehr schade“, so der DGB-Stadtverbandsvorsitzende Phillip Einfalt.

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