Krefeld Konzert für Hoffnung auf Frieden in unruhigen Zeiten

Krefeld · Das Programm des ersten Städtischen Chorkonzertes beinhaltet Ernstes und Tröstliches. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit Amnesty International statt.

 Der Niederrheinische Konzertchor gestaltet das Programm beim 1. Städtischen Chorkonzert mit. Die Veranstaltung ist am Dienstag, 13. November, in der Friedenskirche.

Der Niederrheinische Konzertchor gestaltet das Programm beim 1. Städtischen Chorkonzert mit. Die Veranstaltung ist am Dienstag, 13. November, in der Friedenskirche.

Foto: VSB

In Kooperation mit Amnesty International erinnert das 1. Städtische Chorkonzert an den 70. Jahrestag der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen. Der Abend beginnt mit der „Paukenmesse C-Dur“ für vier Solisten, Chor und Orchester von Joseph Haydn, der diesem Werk den Untertitel „Missa in tempore belli = Messe in kriegerischen Zeiten“ gegeben hat. Die Komposition – so erklärt es der Künstlerische Leiter Michael Preiser – zeigt – neben strahlend-melodischer Klangfülle – an einigen Stellen deutlich die Leiden des Krieges, die Hoffnung auf Frieden und die damit verbundene Problematik eines in solchen Situationen nicht selten erschütterten Gottvertrauens.

Der Georgier Giya Kancheli (geb.1935) schreibt über sein Werk „Chiaroscuro = Helldunkel“ für Solovioline und ein um Klavier, Harfe und Vibraphon erweitertes Kammerorchester, das vorherrschend kontemplative Ruhe ausstrahlt, aber auch Fortissimo-Eruptionen enthält: „Immer wieder sehen wir mit tiefem Bedauern, wie unser Planet neben den offensichtlichen Verbesserungen der zivilisierten Welt von Blutvergießen und Gegensätzen auseinandergerissen wird. Diese Tragik versuche ich in meiner Musik auszudrücken“.

Der in Österreich aufgewachsene jüdische Komponist Erich Zeisl (1905-1959), der glücklicherweise rechtzeitig vor dem Anrücken der Nationalsozialisten nach Amerika emigrieren konnte, schrieb sein „Requiem Ebraico“ im Jahre 1944 zum Andenken an seinen in Treblinka ermordeten Vater und im Gedenken an alle Opfer der Naziherrschaft.

Er wählte für sein weitgehend in der spätromantischen Tradition stehendes Werk für Soli, vierstimmigen gemischten Chor, Orgel und Orchester den 92. Psalm, der eigentlich ein Lob -und Dankgebet ist. Dennoch bestand Zeisl auf dem Titel „Requiem“ und führte dazu aus: „Mit dem Herz voller Trauer halten die Juden an Gott fest und hören nicht auf, ihm zu danken und hören nicht auf zu hoffen.“

Mitwirkende beim Chorkonzert sind:

Nicolas Dautricourt, Violine

Panagiota Sofroniadou, Sopran; Eva Maria Günschmann, Mezzosopran;

David Esteban, Tenor

Rafael Bruck, Bariton

Niederrheinischer Konzertchor

Niederrheinische Sinfoniker

Die Leitung hat Michael Preiser.

Das Chor-Konzert ist am Dienstag, 13. November, ab 20 Uhr in der Friedenskirche. Karten können vorbestellt werden unter der Telefonnummer: 02151/ 805125.

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