Konzert Unbekannte Sinfonie von Paul Dukas kommt an

Krefeld · Mit Tangorythmus und Saxofonquartett zeigen die Niederrheinischen Sinfoniker Temperament.

 Diego Martin-Etxebarria dirigiert die Niederrheinischen Sinfoniker.  foto: hpr

Diego Martin-Etxebarria dirigiert die Niederrheinischen Sinfoniker. foto: hpr

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Frenetisch, wie es der Titel „Dança frenética“ versprach, ging es im Seidenweberhaus beim Sinfoniekonzert los, wenn auch nicht nur. Heitor Villa-Lobos, von Strawinskys „Sacre du printemps“ hörbar angeregt, brachte viel Rhythmus und Energie ins Spiel, ließ aber auch zarte Momente zu ihrem Recht kommen. Die Niederrheinischen Sinfoniker bewältigten die Tücken der komplizierten, 1919 entstandenen Partitur auch dank der konzentrierten Leitung von Diego Martin-Etxebarria ohne Fehl und Tadel und waren sofort auf Betriebstemperatur.

Nach dem südamerikanischen Einstieg ging es nordamerikanisch weiter mit „Rhythm of the Americas“, komponiert vom 1953 in New York geborenen Bob Mintzer. Der kennt sich vor allem im Jazz gut aus und leitet seit 2016 die WDR-Bigband. Seine viersätzige Komposition für Saxofonquartett und Sinfonieorchester erfordert von den Solisten, Orchester und Dirigenten ein Höchstmaß an Geistesgegenwart. Die war vorhanden, und so gelang eine mitreißende Wiedergabe, die auch beim Publikum große Anerkennung fand. Alle vier Solisten des Saxophonquartetts „clair-obscur“ zeichneten sich durch beachtliche Souveränität aus. Sie spielten ihre schwierigen Partien auswendig und beeindruckten neben ihrer technischen Perfektion nicht zuletzt durch die Modulationsfähigkeit bei der Tonbildung. Ein Leckerbissen war auch ihre Zugabe, ein reizvolles Arrangement des Libertangos von Astor Piazzolla.

Es gibt Komponisten, die mit einem Stück so bekannt wurden, dass alle weiteren vergessen wurden. Einer von ihnen ist Paul Dukas. Sein „Zauberlehrling“ gehört natürlich zur musikalischen Allgemeinbildung. Kennt jemand sonst noch etwas von ihm? Seine C-Dur-Sinfonie muss man ja nicht unbedingt zu den zehn bedeutendsten Schöpfungen der Musikgeschichte zählen. Aber sie kennen zu lernen, war durchaus interessant. Es steckt viel Sinn für differenzierte Orchesterfarben drin, und die wurden von Orchester und Dirigent auch sehr kultiviert zum Klingen gebracht.

Weitere Aufführung am Freitag, 7. Februar, 20 Uhr, Seidenweberhaus

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