Mit einem verkaufsoffenen Sonntag Uerdinger Hollandmarkt trotz Regen ein Erfolg

Trotz anfangs heftiger Regenschauer kamen zahlreiche Besucher zum Uerdinger Markt-Event und nutzten den verkaufsoffenen Sonntag zum Bummeln und Shoppen.

Krefeld: Verkaufsoffener Sonntag und Hollandmarkt
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Niederländisches Flair in der Rheinstadt

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Foto: Samla Fotoagentur/Andreas Drabben

Die übergroßen Holzschuhe im Eingangsbereich des historischen Uerdinger Marktplatzes zogen nicht wenige Besucher an, die dem regenverhangenen Himmel zum Trotz ein lustiges Stimmungsfoto machen wollten. „Holländisches Wetter eben, passend zum Hollandmarkt“, bemerkte ein Passant. Henk ter Hennepe, der zusammen mit dem Kaufmannsbund die 38 Stände für den vierten Uerdinger Hollandmarkt zusammengebracht hatte, meinte lakonisch: „Wir haben halt ein vom Atlantik bestimmtes Wetter, das uns so manchen Regenschauer bringt.“

Kein Grund für einen Niederländer, schlechte Laune zu entwickeln. Im Gegenteil, die Standinhaber überboten sich dabei, die anfangs wenigen Besucher zu Beginn des Marktes zu ihren Ständen zu locken, etwa wie der Blumenverkäufer, der über die optischen Verlockungen seines prachtvollen sich über zehn Meter erstreckenden Blumenangebotes mit lauter Stimme nach den Männern suchte, die die Schönheit der Damen mit einem Strauß Blumen belohnen wollten.

 Auf die Frage, was denn heute typisch holländisch sei, antworteten Henk und Maike Geelen aus Hengelo unisono: „Poffertjes“. Kein Wunder, denn sie boten an ihrem Stand dieses niederländische Gebäck mit „Poedersuiker en Boter“ an. Maike fügte mit einem strahlenden Lächeln hinzu: „Niederländer können feiern.“ Diesen Faden griff dann auch Amur auf, der am Nebenstand selbst gefertigte Feinkost wie Käsecreme, eingelegte Oliven oder gefüllte Paprika anbot. Vor zwei Jahren hatten ihn Henk und Yvonne ter Hennepe gefragt, ob er als Deutscher in eine holländische Familie eintreten wolle. Mit „Familie“ meinten die beiden die von ihnen betreuten Marktbeschicker, die eine feste Gemeinschaft bilden.

Zwischen Probierproben, die Amur Passanten immer wieder reichte, meinte er mit einem Augenzwinkern: „Niederländer feiern temperamentvoller und friedlicher als manche Deutsche. Aggressiv werden sie nur, wenn sie nichts mehr zu trinken kriegen.“ Typisch niederländisch sind auch die Lakritze und Weingummis in allen Variationen am Stand von Ehepaar ter Hennepe. In Deutschland liebe man neben dem salzigen auch den süßen Lakritz, erklärte Henk.

Direkt vor der Apotheke hatte Marc Dreesde seinen Stand aufgeschlagen. Mit dem Temperament Hamburger Aalverkäufer vertrieb er Produkte aus Schneckenschleimextrakt, die die Haut geschmeidig machen, wundheilend seien und gegen „Kraaienpootjes“ (Krähenfüße) helfen sollen.

Die beiden großen Brot- und Gebäckstände zeigten, dass sich die Niederländer weg von den gewohnten weichen Brötchen einem immer breiteren Angebot an Brot- und Gebäcksorten zuwenden, die auch in Deutschland stark nachgefragt werden. Wie „Matjes met oien“ gehörte auch Kibbeling an den beiden Fischständen zu den beliebten Fisch-Snacks, und die Getränke am geschickt gegenüber aufgestellten Bierkreisel dienten als Durstlöscher.

Bunte Blumengrüße beim Hollandmarkt Uerdingen.

Bunte Blumengrüße beim Hollandmarkt Uerdingen.

Foto: Samla Fotoagentur/Andreas Drabben
Beliebt waren auch die angebotenen Fisch-Snacks wie Kibbeling oder Matjes.

Beliebt waren auch die angebotenen Fisch-Snacks wie Kibbeling oder Matjes.

Foto: Samla Fotoagentur/Andreas Drabben

 Der verkaufsoffene Sonntag wirkte als Publikumsmagnet, wenn auch einige Einzelhändler den Aufwand einer Sonntagsöffnung gescheut hatten. „Wir haben bewusst den Hollandmarkt an die Spitze der vier verkaufsoffenen Sonntagsevents gesetzt“, sagte Kaufmannsbund-Chef Uwe Rutkowski. „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch höchste Qualität bei den Ausstellern bieten.“

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