Krefeld-Uerdingen Uerdinger Herbstfest: Gut besucht — Kaufleute zufrieden
Krefeld-Uerdingen · Eine bunte Mischung aus Verkaufsständen, Selbstdarstellung Uerdinger Vereine und Geschehen auf der Marktbühne lockte viele Besucher in die Altstadt.
Von Otmar Sprothen
Nach dem anhaltend heißen Sommer freuten sich viele auf ein paar frische Herbsttage. Der Uerdinger Kaufmannsbund gab dieser Erwartung mit einem Uerdinger Herbstfest Ausdruck, das sich vom historischen Marktplatz bis in die Ober- und Niederstraße hinein zog. Salah Naschar erwies sich als Frauenversteher: er hatte seinen Stand mit ausgesuchten Deko-Materialien direkt vor dem Ausgang von St. Peter aufgebaut. Nach der Sonntagsmesse blieben viele Frauen dort stehen, um sich ausgefallene Dekobänder für besondere Anlässe auszusuchen. Am DLRG-Stand wurden Lose angeboten, die Schlagzeugschule Krefeld gab Einblicke in das Erlernen des Schlagzeugs. Es war eine bunte Mischung von professionellen Anbietern, Uerdinger Vereinen und Einzelhandelsgeschäften, die von 13 bis 18 Uhr geöffnet hatten. Auf die Frage, warum auf diesem Fest nicht auch die aktuellen offenen Uerdinger Probleme einem größeren Publikum vorgestellt wurden, wehrte Uwe Rutkowski, Vorsitzender des Kaufmannsbundes, ab: „Wir wollen nur ein schönes Fest. Die Leute sollen ein paar angenehme Stunden abseits der Politik verbringen.“ Das Manko einiger nicht besetzter Standflächen machte die prächtige Herbstsonne mehr als wett. Die zahlreichen Familien waren dankbar, sich mit ihrem Tross nicht durch eine langsam flanierende Menge quetschen zu müssen. Für die Kleinen gab es abwechslungsreiche Angebote. In einem Zelt gegenüber dem Rathaus bemalten Kinder hochkonzentriert rote Hokkaido-Kürbisse . „Hier kaufen nur alte Leute“, rief der Vertreter eines „Profi-Duo-Schälers“ in die Menge, „die jungen kochen nicht mehr, die haben allenfalls einen Thermomix.“ Der Bonbon-Stand und der Stand mit den exotischen Gewürzen lockten mit ihren angenehmen Duftaromen, der Bauernmarkt bot ein buntes herbstliches Bild. Einen der größten Stände hatte die Karnevalsgesellschaft „Op de Höh“ aufgebaut. Die Karnevalisten hatten die Vertreter des wieder erstarkten Schwimmvereins Aegir in ihre Mitte genommen. Zusammen boten die beiden Vereine Gerichte vom Schwenkgrill wie gegrillte Champignons, Maiskolben und Braten an, die starke Nachfrage erfuhren. Die vier Grillköche fanden immer die Zeit, mit dem Publikum zu flachsen. „Da kommt ihr wenigstens bis Karneval nicht aus der Übung“, gab eine ältere Dame lachend zurück.
Auf der Bühne hatte mittlerweile die Düsseldorfer Band „Fischgesichter“ Stellung bezogen. Die kultigen vier Musiker aus Düsseldorf-Flingern, die mit ihren manchmal unverblümten Songtexten an ihre Anfänge als Straßenmusiker erinnerten, hatten sich in Uerdingen bei früheren Auftritten eine wachsende Fangemeinde erspielt. Nach wenigen Liedern begannen bereits die ersten Besucher, die an dem Grill der Uerdinger Prinzengarde standen, zu schunkeln.
Kaufmannsbund-Pressesprecher Matthias Rutkowski zeigte sich mit dem Herbstfest zufrieden: „Die Bühnenmodenschau ,Uerdinger Schaufenster’ hat die Leute auf den Bühnenvorplatz gelockt . Insgesamt haben wir das Vier- bis Fünffache der üblichen Wochenendbesucher gezählt.“