Aus den Schulen Uerdinger Gesamtschule jetzt „Schule ohne Rassismus“

Krefeld · Im Regierungsbezirk Düsseldorf tragen bereits 170 Schulen den Titel – bundesweit gehören 3000 Schulen dem Netzwerk an. Jetzt ist die Uerdinger Gesamtschule ebenfalls offiziell „Schule ohne Rassismus“.

 Hockeynationalspieler Niklas Wellen (rechts) hielt als neuer Pate das Schild zusammen mit Lehrerin Kay Becker (v.r.) den beiden Schulsprechern Jan Stammen und Tim Ratter, der Integrationsbeauftragten Dr. Tagrid Yousef und Schulleiterin Brigitte Munsch.

Hockeynationalspieler Niklas Wellen (rechts) hielt als neuer Pate das Schild zusammen mit Lehrerin Kay Becker (v.r.) den beiden Schulsprechern Jan Stammen und Tim Ratter, der Integrationsbeauftragten Dr. Tagrid Yousef und Schulleiterin Brigitte Munsch.

Foto: Stadt Krefeld

(RP) Als 13. Krefelder Schule wurde die Uerdinger Gesamtschule nominiert und darf fortan das schwarz-weiße Logo „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ an ihrem Gebäude anbringen. Die Schüler gestalteten eine würdige Nominierungsfeier, bei der die Integrationsbeauftragte der Stadt, Tagrid Yousef, das Grußwort sprach und auf die schauspielerisch dargebotenen Szenen einging, in denen die Jugendlichen gekonnt Mobbingsituationen nachgestellt hatten. Der Schulchor bot die passenden musikalischen Akzente, Schüler präsentierten zahlreiche Projekte. So hatten sie den jüngsten Holocaust-Gedenktag ausgerichtet und vom Erlös des selbst gebackenen Brotes drei Stolpersteine für verfolgte NS-Opfer finanziert.

Der Begriff „Schubladendenken“ bekam eine ganz andere Dimension: Die Jugendlichen hatten in einer alten Kommode Schubladen gefüllt mit Dingen und Fotos, die angeblich typisch für bestimmte Länder sind. Tagrid Yousef lobte die jungen Menschen, die sich gemeinsam mit der koordinierenden Lehrerin Kay Becker so engagieren. Sie wies auch auf kleine Gesten hin, die andere verletzen können. „Begriffe, wie Softie, primitive Völker oder Ähnliches sind nicht hilfreich“, sagte sie. Auch sprachlich gelte es, einen achtsamen Umgang zu entwickeln. „Ihr seid jetzt Teil eines Netzwerkes, das sagt: Wir übernehmen Verantwortung für das Klima an unserer Schule und für unser Umfeld“, stellte die Integrationsbeauftragte fest.

Im Regierungsbezirk Düsseldorf tragen bereits 170 Schulen den Titel – bundesweit gehören 3000 Schulen dem Netzwerk an. Um den Titel zu erhalten, müssen die Schüler weit im Vorfeld aktiv werden: Erst wenn sie 70 Prozent der im Schulumfeld Tätigen für die Idee – und eine Unterschrift – gewinnen können und einen Paten finden, sind die Voraussetzungen geschaffen. Mit der Signatur verpflichten sich die Unterzeichner, Projekte und Initiativen zu unterstützen, die Rassismus überwinden helfen. „Der Titel ist kein Preis für bereits geleistete Arbeit, sondern ist eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und Zukunft“, betonte Yousef.

Schulen, die ebenfalls am Projekt Schule ohne Rassismus interessiert sind, können sich per E-Mail an Maren Lamers vom Kommunalen Integrationszentrum wenden unter „maren.lamers@krefeld.de“.

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