Aus der Bezirksvertretung Uerdinger Bürger kritisieren Polizei und Ordnungsdienst

Uerdingen · Vier DIN A4-Seiten voller Beschwerden brachte die SPD am Donnerstag in die Bezirksvertretung mit.

 Das Uerdinger Rheinufer lädt zum Entspannen und Feiern ein.

Das Uerdinger Rheinufer lädt zum Entspannen und Feiern ein.

Foto: Taibe Akdeniz

Die Anwohner der Uerdinger Rheinpromenade sind über das Kompetenz-Wirrwarr zwischen Kommunalem Ordnungsdienst und Polizei erbost. Harsch hätten Mitarbeiter der Polizeidienststelle Anwohner für die telefonische Meldung von Ruhestörungen an den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) verwiesen, auch zu Zeiten, an denen der KOD gar nicht besetzt ist. Dazu äußerten sich Bezirkspolizist Udo Poetters und KOD-Mitarbeiter Christian Horn, die zur Sitzung der Bezirksvertretung am Donnerstag eingeladen waren.

Die Uerdinger Rheinpromenade erfreut sich gerade an warmen Frühlings- und Sommertagen wachsender Beliebtheit (wir berichteten). Bis in die späten Abend- und Nachtstunden hinein bricht das gesellige Beisammensein nicht ab, das an Ort und Stelle rechtlich nicht erlaubt ist. Besonders die direkten Anwohner stören sich an dem entstehenden Lärm.

Aber nicht nur der Lärm stört, sondern auch Mengen an Müll, die Feiernde am Ufer hinterlassen. Und so gingen zahlreiche Meldungen besorgter oder verärgerter Bürger, überwiegend nach 22 Uhr, bei der Polizei ein, die von dort mit dem Verweis auf fehlende Zuständigkeit an den KOD verwiesen wurden. Ab 22 Uhr jedoch ist nicht mehr der KOD, sondern die Polizei für Ruhestörungen zuständig.

„Im Zeitraum Ende April 2018 bis Ende März 2019 wurden 30 Ruhestörungen am Uerdinger Rheinufer bei der Polizeidienststelle gemeldet. Auch wenn diese Art Einsätze nicht an aller erster Stelle der Prioritätenliste steht, so wird doch jeder Einsatz von uns gefahren. Falls sich aus der Ruhestörung ein weiterer Tatbestand entwickelt, zum Beispiel weil Anwohner die Störer gebeten haben, den Platz zu verlassen und diese handgreiflich wurden, dann liegt eine ganz andere Situation vor, und diese Einsätze werden viel schneller von uns angegangen“, erklärte Bezirkspolizist Udo Poetters. Christian Horn vom KOD ergänzte: „Für den Bürger soll es eigentlich egal sein, welche Ordnungsbehörde die Sachlage klärt. Gemeinsam mit der Polizei werden wir jedoch unsere Kooperation verbessern, damit die Bürger klarer die Zuständigkeiten zuordnen können.“

So ganz konnten die Erklärungen der Ordnungshüter die Bezirksvertreter nicht überzeugen. Der sozialdemokratischen Fraktion lagen allein vier Seiten mit Bürgerbeschwerden vor, bei denen vor allem der harsche Tonfall und das Nichterscheinen von Ordnungshütern kritisiert wurden. „Zur Problemlösung könnte auch eine eindeutige Beschilderung beitragen, auf der klar aufgezeigt wird, was am Rheinufer erlaubt ist und was nicht“, sagte Bezirksvorsteher Jürgen Hengst.

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