Fast möchte man rufen: Ausgerechnet Schiller! Seine Balladen sind selbst Schillerfreunden wegen ihres pädagogischen Untertons suspekt, mancher mag sie als Schüler mit Erinnerungen quälenden Auswendiglernens verbinden – und doch geht eine außergewöhnliche neue Reihe in Krefeld das Wagnis ein, mit Schillers Balladen zur Eröffnung am 10. Juli, 20 Uhr, anzutreten. Allerdings unterstützt von einem der bekanntesten Schauspieler Deutschlands, der allein mit seinen tiefliegenden Augen wahlweise Horror, Gedankenschwere, Verzweiflung  oder Wärme und in allem immer Intensität auszustrahlen vermag: Ulrich Matthes. Organisiert wurde die Reihe von der Kunsthistorikerin Christiane Lange und ihrem „Projekt MIK“ (für Mies van der Rohe in Krefeld) und der Event- und Kulturmanagerin Silke Zimmermann. Für Zimmermann sind Schillers Balladen nicht nur Sprachdenkmäler der Klassik – sie  ist überzeugt, dass deren Botschaft heute wieder aktuell ist: „Uns allen tut in dieser dunklen Zeit ein wenig Idealismus gut.“