Ausstellung Trachtenshow fürs Textilmuseum

Krefeld · 9000 Besucher verzeichnet das Deutsche Textilmuseum für seine Ausstellung mit Teilen aus der Sammlung Prött – wesentlich mehr als bei der „Couture“-Schau.

 Zum Abschluss der Ausstellung „Tracht oder Mode“ im Deutschen Textilmuseum Krefeld wurden auf dem Andreasmarkt vor rund 250 Zuschauern bulgarischen Volkstänze gezeigt.

Zum Abschluss der Ausstellung „Tracht oder Mode“ im Deutschen Textilmuseum Krefeld wurden auf dem Andreasmarkt vor rund 250 Zuschauern bulgarischen Volkstänze gezeigt.

Foto: Stadt Krefeld

(RP) Mit einer turbulenten Finissage endete die Ausstellung „Tracht oder Mode – Die europäische Sammlung Paul Prött“ im Deutschen Textilmuseum. Vor gut 250 Besuchern zeigten 30 Kinder und Erwachsene des bulgarisch-deutschen Kulturvereins „Milena Rodina“ traditionelle Volkstänze auf dem Andreasmarkt.

Vorab konnten die Besucher zusehen, wie die Mädchen und Frauen ihre Trachten und ihre Kopftücher anlegten. Zudem wurden landesübliche Speisen angeboten. „Das ist ein schöner Abschluss für unsere Ausstellung“, sagt Museumsleiterin Annette Schieck. Zu „Tracht oder Mode“ kamen insgesamt rund 9000 Besucher aus Deutschland, den Niederlanden und anderen europäischen Ländern. „Unsere Gäste mit der weitesten Anreise kamen diesmal aus Mexiko und Brasilien“, so Schieck. Zahlreiche Besucher nutzten die Möglichkeit, sich ins Gästebuch des Hauses einzutragen. „Viele äußerten sich sehr beeindruckt von der Qualität der Sammlung und der thematisch breiten Aufarbeitung“, freut sich die Museumsleiterin.

Mit der Ausstellung endet der erste Teil der fünfjährigen Projektreihe „Ans Licht“, die von der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld in Höhe von 250.000 Euro unterstützt wird. Die Forschungsarbeit an der Sammlung Paul Prött gehe aber weiter. „In der Zwischenzeit haben sich zur Erwerbungsgeschichte neue Erkenntnisse ergeben, die in dem in der zweiten Jahreshälfte erscheinenden Tagungsband zu Provenienzforschung an Textilien veröffentlicht werden“, berichtet die Museumsleiterin.

Der mittellose Künstler hatte 1943 seine Trachten-Sammlung an die Gewebesammlung in Krefeld verkauft; sie hatte einen Wert von 120.000 Reichsmark – das entspricht heute mehreren Millionen Euro. Die Herkunftsuntersuchung der Sammlung Prött im Deutschen Textilmuseum war auch Anlass für eine internationale Tagung in Krefeld, die sich ausschließlich mit dem Erwerb und Raub von Textilien in der Zeit des Nationalsozialismus und im heutigen Museumsbesitz beschäftigte. Daz Thema war vorher nie wissenschaftlich aufgearbeitet worden.

Derzeit ist das Deutsche Textilmuseum für Besucher geschlossen, weil es intensiv mit den Vorbereitungen zur nächsten Ausstellung beschäftigt ist. Am Donnerstag, 16. Mai, beginnt im Haus die Ausstellung „Fiber Art – Asia-Europe IV“ mit modernen Kunstwerken asiatischer und europäischer Künstler der Fiber-Art-Ausrichtung. Damit setzt das Museum in seinem Programm erneut auf Kontraste, um die Vielfalt und große Bandbreite des Themas Textilien vor Augen zu führen.

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