Krefelder Tanzschule Doctor Beat Video-Tanzkursus fürs Wohnzimmer

Krefeld · Während der Corona-Krise ist die Tanzschule Doctor Beat geschlossen. Doch die Inhaber stecken den Kopf nicht in den Sand: Sie produzieren für ihre Tanzkursus-Teilnehmer Videos, so dass die Schritte zuhause eingeübt werden können.

 Wegen der Corona-Krise können die Tanzschüler nun mit Hilfe der Videos zuhause die Tanzschritte üben. Patrick Görtz und Natascha Holter tanzen in ihrem Wohnzimmer vorm Fernseher.

Wegen der Corona-Krise können die Tanzschüler nun mit Hilfe der Videos zuhause die Tanzschritte üben. Patrick Görtz und Natascha Holter tanzen in ihrem Wohnzimmer vorm Fernseher.

Foto: Melanie Struve

Das Team der Tanzschule Doctor Beat will sich von der Corona-Krise nicht den Schneid abkaufen lassen. Dass die Tanzschule aufgrund von Selbstisolation und Kontaktsperre vorläufig schließen musste, war unvermeidbar. „Aber ich habe selten so viel gearbeitet wie in den letzten Wochen“, sagt Inhaberin Melanie Struve. Denn sie und ihr Mann, Tanzlehrer Thomas Zanders, wollen für ihre Schüler weiter da sein. Deshalb haben sie für jeden Tanzkurs Videos produziert, mit deren Hilfe die Paare zuhause weiter üben können. „Das heißt, dass die Lindy Hop-Tänzer Lindy Hop-Videos bekommen, die Discofox-Tänzer ein Discofox-Video und so weiter.“ Mehr als 40 Lehr-Videos sind im Kasten – und bereits in den Wohnzimmern der Kursteilnehmer angekommen. Zum Beispiel bei Patrick Görtz und Natascha Holter, deren Tanzparkett jetzt vorm heimischen Fernseher ist.

„Das ist ein Bonus für unsere Kunden, die den Kursmonat März voll zahlen. Jeder Teilnehmer bekommt Videos der Stunden, die wegen der Corona-Krise zwangsläufig ausgefallen sind“, sagt Struve. Die Rückmeldungen der Kunden machten Mut, erzählt die Diplom-Betriebswirtin. Ein paar Beispiele:  „Da euch ja sicher auch die wirtschaftliche Frage für die Tanzschule Sorgen bereitet, möchten wir euch wissen lassen, dass wir auch im Falle einer vorübergehenden Schließung unsere Beiträge weiterzahlen würden.“ Oder : „Das mit den Videos ist eine tolle Idee! Macht Euch keine Gedanken über Vertragsleistungen. Wenn wir nicht alle unsere Clubs und Vereine weiter bezahlen, gibt es nach der Krise keine mehr!“.

 Die Tanzlehrer Thomas Zanders und Jennifer Görtzen von der Tanzschule Doctor Beat haben eine Vielzahl von Lehr-Videos produziert.

Die Tanzlehrer Thomas Zanders und Jennifer Görtzen von der Tanzschule Doctor Beat haben eine Vielzahl von Lehr-Videos produziert.

Foto: Melanie Struve

Bis zum 19. April sind alle Tanzkurse, Workshops und Privatstunden auf Eis gelegt. Und ob es danach weiter gehen kann, ist derzeit noch unklar. Ein harter Schlag für die Inhaber Melanie Struve und Thomas Zanders. „Mit der Zwangspause von fünf Wochen werden wir finanziell noch klar kommen, da unsere Mitglieder im Moment weiterhin ihre Beiträge zahlen“, sagt Diplom-Betriebswirtin Struve. „Aber uns fehlen jetzt schon die Einnahmen aus dem Getränkeverkauf und den Hochzeitstanzkursen, die wir absagen mussten“.

Nachdem nun alle Kunden persönlich über Nachholtermine informiert wurden und der erste Schock verdaut ist, dreht das Tanzschultrio, bestehend aus den beiden Inhabern und Tanzlehrerin Jennifer Görtzen nun also Videoclips.  Der Arbeitsaufwand sei sogar deutlich höher als der normale Tanzschulbetrieb: „Jedes Video muss nicht nur gedreht, sondern auch geschnitten, bearbeitet und schließlich hochgeladen werden, was pro Clip mehrere Stunden beansprucht“, stellt Tanzlehrer Zanders fest. „Da kommen schon ein paar Nachtschichten zusammen“.  Dazu gibt es Musiktipps, beispielsweise für Salsa oder Lindy Hop, und informative Blogbeiträge, damit jeder auch zu Hause gut tanzen kann. „Ich habe für jeden Kurs Musiklisten zusammengestellt, die über den Streaming-Dienst Spotify verfügbar sind“, erklärt die Inhaberin. „Wir wissen auch, dass Videos einen Tanzkurs nicht zu 100 Prozent ersetzen können“, sagt Struve. Aber die Rückmeldungen unserer Kunden sind toll und machen Mut. Viele senden uns Durchhalteparolen und Nachrichten, dass wir das gemeinsam schaffen“, sagt Melanie Struve. Ein Doctor Beat-Kunde hat zum Beispiel geschrieben: „Obgleich ein Video nie an den persönlichen Kontakt heranzureichen vermag, so ist es doch erfrischend zu sehen, dass das Video ein schönes Abbild der bekannten, wie beliebten Unterrichtspraxis ist und damit sehr authentisch“.

„Noch sind wir optimistisch, dass wir am 20. April wieder durchstarten können“, sagt Melanie Struve, die darauf hofft, dass die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus greifen.

www.doctorbeat.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort