Aktion des Krefelder Netzwerk „Wirtschaft & Familie“ Krefelds familienfreundlichster Betrieb gesucht
Krefeld · Zum vierten Mal wird das Unternehmen gesucht, das sich am vorbildlichsten um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bemüht. Neuerdings können auch Mitarbeiter ihren familienfreundlichen Arbeitgeber nominieren.
Nach Pandemie bedingter drei- statt zweijähriger Pause sucht das Krefelder Netzwerk „Wirtschaft & Familie“ in diesem Frühling zum vierten Mal das familienfreundlichste Unternehmen der Stadt. Mitmachen kann jede Sparte und jeder Betrieb, egal wie groß er ist. Bewerbungen müssen bis zum 31. Mai eingereicht werden.
Auch in diesem Jahr winkt ein Preisgeld von 10.000 Euro, das die Sparkasse Krefeld und die SWK Stadtwerke Krefeld AG ausloben und das auf die drei Erstplatzierten verteilt wird. Die Gewinner werden außerdem im Rahmen des „Business Breakfast“ geehrt und können ihre Auszeichnung bei der Suche nach Mitarbeitern als dicken Pluspunkt nutzen. „Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel kann Familienfreundlichkeit ein entscheidender Faktor sein im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter“, sagt Ricarda Stamms, Projektmanagerin bei der Wirtschaftsförderung Krefeld mbH und Projektleiterin des Netzwerks „Wirtschaft und Familie“.
Eine Neuerung gibt es im Vergleich zu den Vorjahren. Erstmals können auch Mitarbeiter ihr Unternehmen als familienfreundlich vorschlagen. Der Hintergrund: „Am Niederrhein sind die meisten Unternehmer eher bescheiden und machen viel in diesem Bereich, ohne das sie es an die große Glocke hängen oder es ihnen als auszeichnungswürdig bewusst wäre. Mitarbeiter haben da vielleicht manchmal einen anderen Blick und können objektiver einschätzen, wie gut ihr Unternehmen in diesem Bereich aufgestellt ist“, weiß Eckart Preen, Leiter von Krefeld Business.
Klar ist allen Vertretern des Netzwerks, zu dem neben den bereits genannten auch noch die Agentur für Arbeit Krefeld, das Jobcenter Krefeld, die Unternehmerschaft Niederrhein und die Stadt Krefeld gehören, das allein mit hohen Verdienstmöglichkeiten und sehr guten Aufstiegsmöglichkeiten heute kaum noch ein Mitarbeiter angeworben werden kann. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, neu deutsch Work-Life-Balance, spielt eine immer größere Rolle. Auch in der Krefelder Stadtverwaltung wird deswegen verstärkt auf Flexibilität am Arbeitsplatz gesetzt. „Auch wir sind vom Fachkräftemangel betroffen und haben als Kommune nicht die Möglichkeit, über höhere Gehälter Bewerber zu locken. Deswegen müssen wir andere Anreize setzen, zum Beispiel Familienfreundlichkeit“, sagt Heike Hinsen, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt.
Dabei bezieht sich der Begriff nicht nur auf junge Menschen mit Kindern im Betreuungsalter, sondern wird weit gefasst. „Es geht um eine Lebensphasen orientierte Personalpolitik. Ein wichtiger Bereich ist dabei auch das Thema Pflege von Angehörigen. Eine solche Aufgabe kommt manchmal quasi über Nacht auf einen zu. Da braucht es flexible Arbeitsmodelle, um den Betroffenen zu entlasten. Hilfe bietet auch unser digitaler Pflegekoffer. Außerdem bilden wir Pflegelotsen aus“, berichtet Preen. Ziel dieser Angebote sei es, dem betroffenen Mitarbeiter auf seine Situation zugeschnittene Informationen und Hilfsangebote zu präsentieren.
Letztlich sei der Wettbewerb aber auch eine Ideenbörse, die Anregungen geben und den Austausch der Unternehmer fördern wolle. Der Erfolg des Formats gibt den Netzwerk-Mitgliedern Recht. Bis 2019 hat sich die Zahl der teilnehmenden Firmen von zwölf auf 24 verdoppelt. In diesem Jahr erwarten die Experten eine weitere Verbesserung, haben durch die Pandemie doch viele Betriebe neue, flexible Arbeitsmodelle ausprobiert, von denen sich viele inzwischen etabliert haben.
Informationen unter https://wirtschaft-familie-krefeld.de/wettbewerb/
