Zwei Tage zu Besuch in Krefeld Studenten üben am Plangebiet Plankerheide

Krefeld · Eine Gruppe von Studenten der Technischen Universität Dortmund erfassen städtebaulich im Rahmen ihres Studiums das Fischelner Plangebiet. Mitarbeiter der Krefelder Verwaltung begleiten die zukünftigen Raumplaner.

 Unter Anleitung der städtischen Mitarbeiterin Beate Frebel-Sachs und des Dozenten Michael Von der Mühlen von der TU Dortmund planen die Studenten das Plangebiet Plankerheide.

Unter Anleitung der städtischen Mitarbeiterin Beate Frebel-Sachs und des Dozenten Michael Von der Mühlen von der TU Dortmund planen die Studenten das Plangebiet Plankerheide.

Foto: Stadt Krefeld

Als angehende Raumplaner sind sich Marie Schönert und Tom Platzek sicher: Das Plangebiet Plankerheide soll eine autoreduzierte Zone werden, um freie Flächen für zum Beispiel Begrünung, Aufenthaltsqualität und Nachbarschaftsbegegnung zu schaffen. Um dieses Vorhaben zu realisieren, so stellen sie es sich vor, könnten Quartiersgaragen den nördlichen und südlichen Teil des Wohngebiets eröffnen. Marie Schönert und Tom Platzek sind Teil einer Gruppe von Studenten der Technischen Universität Dortmund (TU Dortmund), die zurzeit im Rahmen ihres Studiums das Fischelner Plangebiet städtebaulich erfassen und als Übung planen. Dafür waren die zukünftigen Raumplaner begleitet vom Fachbereich Stadt- und Verkehrsplanung, vertreten durch die Projektbeauftragte Beate Frebel-Sachs und Michael Von der Mühlen sowie Stephan Schmickler, Dozenten an der TU Dortmund, zwei Tage zu Besuch in Krefeld.

„Für uns als Lehrende, aber auch für die Studierenden ist es hochspannend, sich aktiv mit realen, echten Planungsaufgaben auseinanderzusetzen“, erklärt Von der Mühlen. „Nach dem Studium wird das eine Kernaufgabe der Absolventen im Rahmen ihrer beruflichen Karriere darstellen. Bereits jetzt einen aktiven Einblick in so einen Prozess zu bekommen und eigene Ideen zu entwickeln, ist besonders wertvoll.“ Am ersten Tag ihres Besuchs fand eine ausführliche Begehung des insgesamt dreizehn Hektar großen Gebiets zwischen der Haltestelle Grundend im Norden, der K-Bahn-Strecke im Osten, der Kölner Straße im Westen und dem Friedhof Fischeln im Süden statt.

Die Studenten machten sich fußläufig mit dem Gebiet vertraut und gewannen einen ersten Eindruck des Bebauungsgebiets. Sie erfuhren darüber hinaus mehr über die Anforderungen, die das Plangebiet erfüllen soll: Hier soll ein Wohngebiet mit bezahlbaren Wohnangeboten für unterschiedliche Nutzergruppen entstehen. Schul- und Bildungsangebote sind vorgesehen, ebenso Infrastruktur für den täglichen Bedarf und Freizeitflächen, durch die der Quartierscharakter untermalt wird. „Das Projekt in Fischeln verknüpft die Herausforderungen der Zukunft, also zum Beispiel Fragen zum Klimaschutz, Fragen zur baulichen Struktur, mit Grundanforderungen, die bei jeder Erschließung eines Plangebiets berücksichtigt werden müssen“, erklärt der Dozent. „Die Studierenden müssen immer auch die Geschichte der Fläche im Blick haben, sich mit Potenzialen und Beschränkungen befassen, aber auch ein Gefühl dafür entwickeln, welche Anforderungen Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf das jeweilige Entwicklungsgebiet mitbringen.“

In Fischeln, so schildern es Marie Schönert und Tom Platzek, sei die Einbindung des südlichen Friedhofgeländes, das im Plangebiet liegt, aber nicht überplant wird, besonders anspruchsvoll. Auch die verkehrstechnische Anbindung und die südliche Angrenzung der Freiflächen seien außergewöhnlich. „Für uns spielt der Landschaftsbezug eine große Rolle“, erklärt Platzek. „Wir könnten uns zum Beispiel einen besonders großen Radweg vorstellen und möchten Fußgängerwege so gestalten, dass es Spaß macht, sie zu nutzen.“ Viele der Grünflächen des Plangebiets sollen, so stellen es sich die zukünftigen Raumplaner vor, beibehalten und in die Planung eingebunden werden. „Unser erklärtes Ziel ist es, dass auch die bestehenden Fischelner Quartiere durch das neue Wohngebiet profitieren“, ergänzt Marie Schönert. Nicht nur in den zwei Tagen in Krefeld arbeiten die Studierenden am Plangebietsentwurf, sondern in den nächsten Wochen werden einige von ihnen als Semesterprojekt ihre Pläne weiter konkretisieren. Schon jetzt ist Beate Frebel-Sachs, die als städtische Mitarbeiterin das Projekt begleitet, angetan vom Engagement und den Ideen der Nachwuchs-Raumplaner. „Sie haben eine sehr unvoreingenommene, frische Art, an die Planung heranzugehen und es macht großen Spaß, bei der Entwicklung der Ideen zuzusehen“, berichtet sie. Bislang sind die Ausarbeitungen der Studierenden nur als Übung geplant, die Stadt überlegt zudem aktuell, wie die Arbeiten der Studenten der Öffentlichkeit präsentiert werden können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort