NS-Dokumentationsstelle in Krefeld Stolpersteine werden am 8. Mai zum Glänzen gebracht

Krefeld · Die mehr als 200 Stolpersteine in Krefeld sind ein vom Künstler Gunter Demnig geschaffenes dezentrales Denkmal. Treffpunkt für alle freiwilligen Unterstützer ist an der Villa Merländer.

 Nicht nur jüdische Opfer des Holocausts werden mit den Stolpersteinen bedacht, genauso gedenkt man Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Homosexuellen, geistig und körperlich Kranken sowie Menschen, die wegen ihrer politischen Einstellung von den Nazis verfolgt wurden.

Nicht nur jüdische Opfer des Holocausts werden mit den Stolpersteinen bedacht, genauso gedenkt man Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Homosexuellen, geistig und körperlich Kranken sowie Menschen, die wegen ihrer politischen Einstellung von den Nazis verfolgt wurden.

Foto: Sprothen

(RP) Die NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld und der Förderverein Villa Merländer nehmen das Ende des Zweiten Weltkriegs am kommenden Sonntag, 8. Mai, zum Anlass, über die Stiftung von Stolpersteinen, Putzpatenschaften und eine Putzaktion zu informieren. Als optisches Zeichen sollen an diesem Tag alle bisher in Krefeld verlegten Stolpersteine zum Glänzen gebracht werden.

Treffpunkt für alle freiwilligen Unterstützer ist am 8. Mai um 11 Uhr an der Villa Merländer, Friedrich-Ebert-Straße 42. Dort werden die Gruppen eingeteilt und Reinigungsmittel ausgegeben. Mit der Beteiligung an dieser Putzaktion gehen Helfer keine allgemeine Verpflichtung für eine stetige Pflege eines Stolpersteines ein. Die mehr als 200 Stolpersteine, die bisher in Krefeld verlegt wurden, sind ein vom Künstler Gunter Demnig geschaffenes dezentrales Denkmal. Nicht nur jüdische Opfer des Holocausts werden mit den Stolpersteinen bedacht, genauso gedenkt man Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Homosexuellen, geistig und körperlich Kranken sowie Menschen, die wegen ihrer politischen Einstellung verfolgt wurden oder weil sie mit ihrem Lebensentwurf nicht in das Weltbild des Nationalsozialismus passten.

Die Stolpersteine werden am letzten bekannten, freiwilligen Wohnort verlegt. Zurzeit kümmern sich insgesamt rund 40 Paten um die regelmäßige Reinigung von etwa 170 Stolperstein. Für die Stadtteile Dießem, Mitte, Linn und Bockum werden aktuell noch Paten gesucht. Der Villa Merländer-Verein beteiligt sich mit ehrenamtlichen Helfern seit vielen Jahren an der Aktion des Künstlers und betreut nicht nur die Verlegung der Stolpersteine, sondern kümmert sich um die Finanzierung durch das Akquirieren von Spendengeldern, um die Einholung von Genehmigungen, um Öffentlichkeitsarbeit und um die Betreuung und Pflege der Steine. Der Prozess vom Wunsch einer Verlegung bis zur Realisierung kann wegen des hohen Aufwandes und der zeitlichen Möglichkeiten im Atelier des Künstlers zwei bis zweieinhalb Jahre dauern.

Die NS-Dokumentationsstelle unterstützt das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder unter anderem mit der wissenschaftlichen Begleitung und Zusammenstellung der Lebensläufe von NS-Opfern. Auszubildende des Kommunalbetriebs Krefeld helfen bei der Verlegung der Stolpersteine.

Alle Krefelder Biographien sind auf https://geoportal-niederrhein.de/krefeld/stolpersteine zu finden. Weitere Informationen über den Verein Villa Merländer, die Stolpersteine und Putzpatenschaften gibt es im Internet unter www.villamerlaender.de.

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