Rheinlandhalle wurde umgerüstet Krefeld startet in Eissportsaison

Krefeld · Erstmals steht die alte Werner-Rittberger-Halle nicht mehr zur Verfügung – sie wird abgerissen. Dem Start der Saison gingen aufwendige Arbeiten voraus. Derweil beschäftigt sich die Politik in dieser Woche mit den Tarifen für die Vereine.

In der Rheinlandhalle herrscht nun schon wieder Spielbetrieb.

Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof

Man mag es angesichts des sommerlich-warmen Wetters kaum glauben, aber: Die Eissportsaison ist gestartet. Und es ist eine ungewöhnliche Saison, ist es doch die erste seit 61 Jahren ohne die Werner-Rittberger-Halle, die in Kürze abgerissen werden soll. „Bis in unmittelbarer Nachbarschaft die neuen Eissporthallen fertiggestellt sind, müssen Vereine, Schulen und andere Nutzergruppen in der Rheinlandhalle zusammenrücken“, teilt die Stadt mit. In der Yayla-Arena seien daher ebenfalls Eiszeiten angemietet worden.

Aufwendige Aufräumarbeiten in der alten Rittberger-Halle

Dem Start in die Saison vorausgegangen sind laut Stadt arbeitsreiche Monate für das Team der Eishallen und des Zentralen Gebäudemanagements. Demnach musste die Rittberger-Halle komplett ausgeräumt werden, die Ammoniak-Kälteanlage sei außer Betrieb genommen und im Zuge dessen auch mehrere Tonnen des Gefahrstoffs entsorgt worden. Auch Anschlüsse für Strom, Wärme, Wasser und Lüftung hätten gekappt und zum Teil verlegt werden müssen. „Die mobile Eisbahn in der Rittberger-Halle wurde abgebaut und durch den Investor der neuen Eishallen an den Förderverein Eissport Mainz verkauft“, berichtet Oliver Klostermann, Leiter des Fachbereichs Sport und Sportförderung. „Aber ein paar Souvenirs Krefelder Eissporttradition haben wir auch gesichert, zum Beispiel das Leuchtschild am Eingang.“ Der Erlös aus dem Verkauf der mobilen Eisbahn wurde den Angaben nach an die Jugendabteilung des KEV 81 gespendet.

Besonders aufwendig sei die Versetzung des mobilen Kälteaggregats der Rittberger-Halle hinter die Westtribüne der Rheinlandhalle, so die Stadt. „Dafür mussten zahlreiche Leitungen verlegt werden. Auch das neue Betriebsbüro, das in einem Container untergebracht wurde, musste komplett verkabelt werden“, so die Stadt in der Mitteilung. Da die Rheinlandhalle inklusive Zwischentrakt hauptsächlich durch einen Technikriegel gespeist wurde, der sich in der Werner-Rittberger-Halle befand, musste eine neue technische Lösung gefunden werden. Diese sei inzwischen umgesetzt. Die Federführung für die Arbeiten habe beim Investor gelegen, der in der Nachbarschaft die neuen Rheinlandhallen errichtet.

Die alte Werner-Rittberger-Halle ist komplett leergeräumt.

Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof

Neue Kälteanlage für die Rheinlandhalle

„Eishallen sind schon sehr spezielle Gebäude, deshalb war dieser Umzug für mein Team keine ganz alltägliche Aufgabe“, sagt Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements. Der wichtigste Aspekt war laut Stadt die Eisaufbereitung: „Die bestehende Kälteanlage mit Ammoniak wurde durch ein neu installiertes System ersetzt, das mit dem Kälteträger Glykol arbeitet“, heißt es in der Mitteilung. Seit Ende Juli habe mit der Eisaufbereitung begonnen werden können. Seit 12. August könnten die Vereine die Rheinlandhalle zur Saisonvorbereitung nutzen.

Stadtrat beschäftigt sich mit Tarifen zur Nutzung der Hallen

Unterdessen beschäftigt sich der Stadtrat in seiner Sitzung an diesem Donnerstag mit den Tarifen für die Nutzung der städtischen Eishallen durch Vereine und Gruppen. Die Tarife sollen gesenkt werden, dafür hatte der Rat auf Antrag von SPD, Grünen und des Ratsherrn Salih Tahusoglu bereits in seiner Mai-Sitzung die Weichen gestellt. Nun hat die Verwaltung die neuen Tarife festgelegt, über die die Politik abstimmen soll.

„Die Reduzierung der Tarife für die Nutzung der städtischen Eisflächen war für uns insbesondere vor dem Hintergrund des Neubaus der Eishallen an der Westparkstraße und dem damit verbundenen zwischenzeitlichen Wegfall von Eiszeiten wichtig“, erklärt Benedikt Winzen, Vorsitzender des Sportausschusses sowie Vorsitzender und finanzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Krefelder Stadtrat.“ Die neuen Tarife berücksichtigen unter anderem, wie stark ein Verein in der Stadt verwurzelt ist. Je mehr eine Institution vor allem mit Jugendlichen zusammenarbeitet, desto mehr soll der Beitrag zusätzlich sinken.

(lai)