Krefeld Kempener Allee: Bau-Start in 2019

Krefeld · Trotz der Verschiebung: Eines der interessantesten Wohnprojekte Krefelds ist offenbar auf gutem Weg; alle Beteiligten versichern: Ab Mitte 2019 rollen auf dem Kasernengelände Kempener Allee die Bagger.

 Die Architekten Jürgen Schwittmann (l.) und Rainer Lucas mit einem Modell der ehemaligen Kaserne an der Kempener Allee. Vorn gut erkennbar die langgestreckten Mannschaftsbauten zur Kempener Allee hin. Sie werden als Erstes saniert.

Die Architekten Jürgen Schwittmann (l.) und Rainer Lucas mit einem Modell der ehemaligen Kaserne an der Kempener Allee. Vorn gut erkennbar die langgestreckten Mannschaftsbauten zur Kempener Allee hin. Sie werden als Erstes saniert.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Es ist eines der wichtigsten und spektakulärsten Bauprojekte in Krefeld: die Umwandlung des ehemaligen Kasernengeländes an der Kempener Allee in ein Wohnquartier, das von der Luxuswohnung bis zur barrierefreien Altenwohnung alles bieten soll, was der Wohnungsmarkt fordert. Bislang hatten die beiden damit befassten Architekten Rainer Lucas und Jürgen Schwittmann gehofft, bereits in diesem Jahr mit den ersten konkreten Bauarbeiten beginnen zu können; doch das ist nicht mehr zu halten. Sie gehen nun davon aus, dass Mitte nächsten Jahres die ersten Bagger rollen werden.

Seit mehr als drei Jahren sind beide Architekten mit dem Gelände befasst, das planerisch eine Herausforderung darstellt: der schieren Größe wegen – es geht um ein 120.000 Quadratmeter großes Gelände und rund 450 Wohnungen –, aber auch wegen der denkmalschützerischen Belange. Beide Architekten betonen, dass die Zusammenarbeit mit Stadt und Politik in Krefeld ausgezeichnet sei. Die Dauer der Planungsprozesse sei dem komplizierten deutschen Planungsrecht geschuldet. So war die erste Offenlage des B-Plans für dieses Jahr geplant und verschiebt sich nun ins nächste Jahr. „Das ist nicht ungewöhnlich“, betont Lucas.

Es gebe auch noch diverse Gutachten, die erstellt werden; dazu gehörten Expertisen zu Lärm-, Luft- und Verkehrsbelastung. Unterm Strich aber, so betonen beide, seien alle Fragen „so gut wie gelöst“, die planerische Vorbereitung ist so gut wie abgeschlossen. Nach der Offenlage im Frühjahr 2019 könne der B-Plan im Laufe von 2019 mit einem Ratsbeschluss rechtskräftig werden. „Das hängt am Ende auch vom Sitzungskalender des Rates ab“, sagt Schwittmann.

Die ersten Bauarbeiten sollen an den Mannschaftsgebäuden starten, die sich parallel zur Kempener Alle erstrecken. „Dort kann bereits vor der Rechtskräftigkeit des Bebauungsplanes mit den Arbeiten begonnen werden“, erläutert Lucas; „wir haben einen Vorbescheid bekommen.“ So werden die drei langgestreckten Gebäude die ersten sein, die fertiggestellt und vermarktet werden können. „Dann werden auch das Areal rund um die Gebäude, also der Gartenraum, und die rückwärtig gelegene Straße auf dem Gelände fertig sein“, sagt Schwittmann. „Die Leute, die da wohnen, wollen ja nicht in einer Baustelle wohnen.“

Wohnungsbau und Vermarktung werden Zug um Zug erfolgen und nicht auf einen Schlag. Das sei bei Projekten dieser Art so üblich, versichern beide Architekten. Eigentümer der Flächen ist die Europapark Krefeld GmbH mit Sitz in Düsseldorf.

Investor im Hintergrund ist Boris Fuchsmann. Er hatte das Areal von der Bundesanstalt für Immobilien gekauft. Die Investitionssumme für das Gelände liegt bei 150 Millionen Euro. Am Ende soll in dem neuen Wohnquartier Wohnraum für 1000 Menschen entstehen.

Fuchsmann ist einer der großen Projektentwickler Düsseldorfs, wo er unter anderem Investor für das „Parkpalais Düsseldorf“ in Oberkassel mit luxuriösen Eigentumswohnungen ist.

Zuletzt ge­riet Fuchsmann aus unschönem Anlass bundesweit in die Schlagzeilen: Er war der Eigentümer der 100 Kilogramm schweren Goldmünze, die aus dem Berliner Bode-Museum gestohlen wurde. Das Sammlerstück war eine Leihgabe des Düsseldorfer Immobilienentwicklers. Zwei Zentner schwer und 53 Zentimeter groß, hat die kanadische Münze einen Wert von 3,8 Millionen Euro.

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