Krefelder Politik dankt Bürgern Stadt fehlen monatlich Kita-Einnahmen von 1,1 Millionen Euro

Krefeld · Nach einer Telefonkonferenz mit den Fraktionsvorsitzenden: Verwaltung will Eltern Beiträge für den Zeitraum vom 16. März bis 19. April zurückzahlen.

 In Zeiten von Corona: Der KOD weist auf das derzeitige Versammlungsverbot auch auf dem Theaterplatz hin.

In Zeiten von Corona: Der KOD weist auf das derzeitige Versammlungsverbot auch auf dem Theaterplatz hin.

Foto: Joachim Nießen

Eltern müssen in Krefeld keine Beiträge für Kitas oder schulische Ganztagsbetreuung für die Zeit zahlen, in der die Kinder wegen der Corona-Krise zu Hause bleiben. Einen entsprechenden Dringlichkeitsbeschluss hat die Verwaltung nach einer Telefonkonferenz von Oberbürgermeister Frank Meyer mit den Fraktionsvorsitzenden der Ratsparteien vorbereitet. Bereits gezahlte Gelder sollen erstattet werden. „Das gilt vorerst für den Zeitraum vom 16. März bis 19. April, in dem das Betretungsverbot an Kitas und auch Schulen in Kraft ist“, so Meyer. Durch den Beschluss erwartet die Stadt einen Einnahmeausfall von mehr als 1,1 Millionen Euro im Monat. Der Verwaltungschef geht davon aus, dass das Land diesen Fehlbetrag erstattet: „Das Land hat die Kitas abbestellt, dann muss das Land auch die Folgekosten tragen.“

Die Zahl der mit dem Corona-Virus infizierten Krefelder hat sich um drei von 208 auf 211 erhöht. „40 davon sind genesen“, so Dr. Agnes Court, Leiterin des Gesundheitsamtes. 27 Personen befinden sich in stationärer Behandlung, sechs werden intensivmedizinisch betreut und beatmet. Mittlerweile seien 2179 Abstriche im Diagnosezentrum gemacht worden. Courth warnt davor, die niedrige Zahl der Neuinfektionen falsch einzuschätzen: „Diese Zahl belegt keinen Trend, sie ist rein dem Wochenende und der Arbeit der Labore geschuldet. Man darf aus dieser Zahl keine frühzeitigen Schlüsse ziehen.“

Grundsätzlich zufrieden mit der Situation auf den Straßen und Plätzen zeigt sich Ordnungsdezernent Ulrich Cyprian. „Die Bevölkerung setzt die Regeln sehr diszipliniert um“, erklärt der Beigeordnete. Das bestätigt Christian Horn, zuständig für die Koordination des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD). 19 Personen seien am Montag in der Stadt angesprochen worden, weil sie sich nicht an die Corona-Schutzverordnung hielten. Ein Problembereich ist der Theaterplatz. Ein Drogenabhängiger habe sich dort vor den Augen der Beamten eine Crack-Pfeile angezündet. Die städtischen Kräfte schalteten die Polizei ein. Crack ist eine Droge, die aus Kokainsalz und Natron hergestellt wird. „Den Theaterplatz können wir nicht mehr als Versammlungsstätte dulden“, ergänzt Horn.

In einer gemeinsamen Erklärung haben sich auch die Spitzen der Ratsparteien von SPD, CDU, Grünen, FDP und Linken an die Bevölkerung gewandt und für die Umsicht und Rücksicht gedankt, mit der die Bürger der Bedrohung durch das Corona-Virus begegnen. „Wir stellen ein großes Maß an solidarischer Disziplin fest, mit der die Menschen sich an die zwar einschneidenden, aber nicht zu umgehenden Regelungen halten“, heißt es in dem Schreiben. Ein ganz besonderer Dank indes sei an all jene zu richten, die in unermüdlichem Einsatz an vorderster Front tätig sind.

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