Beliebtes Fachgeschäft in Krefeld Spielzeugwaren Hüüldopp hört nach 33 Jahren auf

Krefeld · Im September endet eine Erfolgsgeschichte. Hüüldopp mit Sitz an der Evertsstraße trotzte mit Geradlinigkeit auch der Online-Konkurrenz.

 Spielwaren Hüüldopp-Inhaber Ralf Brender und seine Frau gehen in Rente und schließen ihr Geschäft.

Spielwaren Hüüldopp-Inhaber Ralf Brender und seine Frau gehen in Rente und schließen ihr Geschäft.

Foto: Strücken,Lothar/Strücken, Lothar (slo)

Krefeld wird eines der ältesten und beliebtesten Fachgeschäfte verlieren. 2018 haben beide noch groß das Jubiläum zum 30-jährigen Bestehen gefeiert, nun haben die Inhaber des Spielzeugladens Hüüldopp, Birgit und Ralf Brender, angekündigt, das Geschäft Ende September zu schließen. Grund: Beide erreichen das Rentenalter. „Vor 33 Jahren gründeten wir den Hüüldopp am heutigen Standort. Nach Erreichen des Rentenalters haben wir uns entschlossen, das Kapitel Hüüldopp abzuschließen und ein neues Kapitel auf unserem Lebensweg zu beginnen“, teilen die beiden mit, „wir blicken dankbar auf eine schöne Zeit in Krefeld zurück. Wir durften sie mit tollen Menschen, sehr schönen Waren und einer wunderbaren Aufgabe verbringen: Ihnen und Ihren Kindern richtig gutes Spielzeug nahezubringen.“

Hüüldopp steht für eine erstaunliche Erfolgsgeschichte. Die Brenders haben von Anfang an auf nachhaltiges Spielzeug gesetzt, vor allem auf das Material Holz. Der Laden war von Anfang an am heutigen Standort und wurde lediglich in den 90ern erweitert. Die Geradlinigkeit des Konzeptes traf einen Nerv und bescherte den beiden erstaunliche Stabilität im sonst hektischen Einzelhandel.

Zu Unternehmern wurde beide quasi durch Zufall und dennoch mit einer gewissen Folgerichtigkeit, denn beide Eheleute waren in ihrer Ausbildung mit Pädagogik befasst. Ralf Brender studierte einst Biologie und Sport auf Lehramt, fand aber nach dem zweiten Staatsexamen keine Anstellung. „Ich kam damals voll in die Lehrerschwemme. Damals konnte ich nur mit Zeitverträgen an der Schule arbeiten, und wir bekamen unser erstes Kind. Also haben wir nach einem anderen Standbein gesucht“, berichtet er. Seine Frau, selbst Sozialpädagogin, und er gründeten daher ein Geschäft, in dem sie mit hochwertigen, funktionalen Spielzeugen und starker Beratung punkten wollten. Das Konzept ging auf, und auch die Online-Konkurrenz, die dem stationären Handel zu schaffen macht, konnte Hüüldopp wenig anhaben.

Der Name übrigens geht auf eines der ältesten Spielzeuge überhaupt zurück. Ein Hüüldopp ist ein Kreisel, der ein heulendes Geräusch macht. „Die Kreisel wurden früher mit einer Schnur an einem Stock in Rotation versetzt und immer wieder angestoßen. Das ist auf uralten Gemälden zu sehen“, berichtet Brender.

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