Umweltausschuss SPD lässt Böllerverbot zu Silvester prüfen

Krefeld · Die Verwaltung prüft - nach dem Brand im Affenhaus des Zoos - mögliche Alternativen zu klassischen Feuerwerken an zentralen Plätzen.

Krefeld: SPD lässt Böllerverbot zu Silvester prüfen
Foto: dpa/Carmen Jaspersen

(jon) Die SPD denkt über eine Böller-Verbot zu Silvester (zumindest) in Teilen der Stadt nach. Einen entsprechenden Antrag stellte die Fraktion jetzt für die nächste Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Energie, Ver- und Entsorgung sowie Landwirtschaft. In dem Papier wird die Verwaltung beauftragt, die immissionsseitigen Auswirkungen des Silvester-Feuerwerks in Krefeld zu untersuchen sowie „die rechtlichen Möglichkeiten der räumlichen Einschränkungen und gegebenenfalls Verbote von Feuerwerken aus Immissionsschutz- und Sicherheitsgründen zu prüfen“. Parallel werden mögliche Alternativen zu klassischen Feuerwerken an zentralen Plätzen (ohne Einsatz von Pyrotechnik) überprüft.

Hintergrund ist unter anderem auch der Brand im Affenhaus des Zoos in der vergangenen Silvesternacht, bei dem 30 Tiere starben. Das Feuer soll nach Informationen von Polizei und Feuerwehr sehr wahrscheinlich von einer „Himmelslaterne“ ausgelöst worden sein. Die Deutsche Umwelthilfe hat hatte bereits im vergangenen Jahr einen offiziellen Antrag auf ein Feuerwerksverbot in Innenstädten gestellt. mehrere Dutzend Städte hatten sich daran beteiligt. Die Luftreinheit spielte für die meisten Städte bei der Planung von Verboten nur eine untergeordnete Rolle. Der häufigste von Städten genannte Grund für Verbote und Verbotszonen waren Sicherheitsbedenken. An Silvester gelangt in vielen Kommunen etwa ein Sechstel der Feinstaubmenge in die Luft, die sonst das ganze Jahr über aus dem Straßenverkehr komme, mahnt die Deutsche Umwelthilfe. Für Tiere ist Silvester ebenfalls kein Spaß. Die Nacht ist mit Angst und Panik verbunden. Sie spüren es meistens schon am Nachmittag, wenn die ersten Ungeduldigen Raketen zünden und los böllern. Ab dann baut sich bei den meisten Tiere eine Spannung auf und der Leidensweg beginnt: Der ohrenbetäubende Lärm kann Tiere in Angst- und Panikzustände versetzen.

Immer wieder sterben Menschen beim Hantieren mit - oftmals illegalen - Silvesterböllern, etwa wenn diese zu früh explodieren. Darüber hinaus landen jedes Jahr bundesweit Tausende mit Verletzungen und Verbrennungen durch Feuerwerk und Böller in der Notaufnahme. Durch die laute Knallerei erleiden laut Umweltbundesamt etwa 8000 Menschen jährlich Verletzungen am Innenohr.

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