Geburtenrückgang in Krefeld So wenig Neugeborene in Krefeld wie seit vielen Jahren nicht mehr

Krefeld · In Nordrhein-Westfalen liegt die Seidenstadt bei der Zahl der Geburten mit einem Minus von 11,3 Prozent von 396 Kommunen an drittschlechtester Stelle.

 Das Jahr 2023 hat gut begonnen: Am Neujahrstag kam ein kleines Mädchen auf die Welt.

Das Jahr 2023 hat gut begonnen: Am Neujahrstag kam ein kleines Mädchen auf die Welt.

Foto: Sandra Greins

Um 6.59 Uhr am Neujahrstag kam Lilya (3010 Gramm, 51 Zentimeter) als erstes Krefelder Neugeborenes 2023 auf die Welt. Wie viele Säuglinge im verbleibenden Jahr noch hinzukommen werden, das weiß heute noch niemand: Wie viele Mädchen und Jungen wahrscheinlich in 2022 in Krefeld das Licht der Welt erblickten, darüber gibt die aktuelle Analyse des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik (IT.NRW) Auskunft.

In derStadt Krefeld gab es im gerade abgelaufenen 2022 so wenig Geburten wie seit dem Jahr 2014 nicht mehr: 1870 gegenüber 2109 im Vorjahr – das ist ein Minus von 11,3 Prozent und wesentlich mehr als im Landesdurchschnitt von minus 6,3 Prozent und sogar doppelt so hoch wie im Regierungspräsidium Düsseldorf mit einem Minus von 5,6 Prozent. In den vergangenen zehn Jahren lag die Geburtenzahl in Krefeld nur zweimal niedriger als jetzt. 2013 waren es 1726 und 2014 genau 1849 Neugeborene. Einen Höchststand gab es 2016 mit 2226 Geburten.

Ersten Schätzungen zufolge wurden im Jahr 2022 etwa 164.300 Kinder in Nordrhein-Westfalen geboren. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, wären das rund 11 000 oder 6,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor. 2021 hatte es mit 175.386 die höchste Geburtenzahl in NRW seit dem Jahr 1999 (damals: 176.578) gegeben.

Für die meisten Kreise und kreisfreien Städte erwartet das Statistische Landesamt für das gerade zu Ende gegangene Jahr niedrigere Geburtenzahlen als ein Jahr zuvor. Die höchsten Rückgänge werden für Köln ( minus 13,9 Prozent), Hagen (minus 11,6 Prozent) und Krefeld ( minus 11,3 Prozent) prognostiziert. Mehr Neugeborene als im Jahr 2021 werden dagegen für Herne (plus 2,8 Prozent) und den Kreis Heinsberg ( plus 1,7 Prozent) erwartet. Mit einer nahezu unveränderten Geburtenzahl wird in den Kreisen Olpe, Unna und in Hamm gerechnet. Im Ruhrgebiet kamen im Jahr 2022 schätzungsweise rund 47.000 Kinder zur Welt, das wären 4,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (49.333).

Die genannten Daten stammen aus einer Schätzung, die vom Statistische Landesamt Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) entwickelt und durchgeführt wurde. Das Schätzverfahren basiert auf vorläufigen Ergebnissen des Jahres 2022 sowie auf der Auswertung von Vorjahreswerten und ermöglicht lediglich Aussagen zur Zahl der Geburten. Endgültige Ergebnisse der Geburtenstatistik 2022 mit weiteren Angaben wie z. B. zum Alter der Mütter oder zu Mehrlingsgeburten stehen voraussichtlich im Juni 2023 zur Verfügung.

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