Chempark Uerdingen „Alte Meister“ zeigen ihre Kunstobjekte

Krefeld · Unter Anleitung von Kunstpaten haben zehn Bewohner des Seniorenheimes Haus im Park Skulpturen geschnitzt und präsentiert.

 Von 76 bis 92 Jahren: Die zehn betagten Künstler des „Haus im Park“ mit ihren Kunstwerken, begleitet vom Einrichtungsleiter Stephan Kluthausen (vorne links), Kunstpatin Yvonne Wilczynski und Leiter der Chempark-Nachbarschaftsbüro Mario Bernards (beide hinten links).

Von 76 bis 92 Jahren: Die zehn betagten Künstler des „Haus im Park“ mit ihren Kunstwerken, begleitet vom Einrichtungsleiter Stephan Kluthausen (vorne links), Kunstpatin Yvonne Wilczynski und Leiter der Chempark-Nachbarschaftsbüro Mario Bernards (beide hinten links).

Foto: chempark/Chempark

(RP) Viel Mühe, Schweiß und Hingabe flossen in den vergangenen Monaten in die Kunstprojekte der Senioren im Haus im Park. Die Werke in Silber und Gold machen deutlich: Bildende Kunst ist keine Frage des Alters. Auf ihrer Vernissage präsentierten die Bewohner jetzt stolz ihre selbstentworfenen Objekte. Es entstanden vierblättrige Kleeblätter, Glückskäfer oder Friedenstauben – Symbole, mit denen die betagten Künstler etwas Positives verbinden.

 Zwischen den ausgestellten Objekten sieht man die strahlenden Gesichter der Künstler. Zehn Bewohner des Hauses im Park haben in den vergangenen Monaten an den Skulpturen gearbeitet. Sogenannte „Sculpture-Blöcke“ – ein leicht zu bearbeitender Kreativwerkstoff aus PU-Hartschaum – wurden in Form gebracht, erst grob, dann filigran geschnitzt und anschließend mit Blattgold und -silber auf Hochglanz gebracht.

Ein Vormittag pro Woche war stets für diese kreativen Atelierphasen reserviert. Spaß, Neugier und Sich-selbst-ausprobieren standen für die „alten Meister“ im Vordergrund. Die älteste Kursteilnehmerin ist 92 Jahre alt, der jüngste 76. Fachliche Anleitung und Hilfestellung leistete die Künstlerin und Gerontotherapeutin Yvonne Wilczynski vom Verein Kunstpaten.

 Mit dem Projekt und vor allem ihren motivierten Künstlern ist die Kunstpatin Wilczynski sehr zufrieden. „Viele Teilnehmer wissen gar nicht, was in ihnen steckt. Stück für Stück legen wir hier richtige künstlerische Talente frei. Und in den vergangenen Monaten hatten wir gemeinsam großen Spaß“, sagt Wilczynski. Denn bei der Arbeit der Kunstpaten geht es nicht nur um die fertigen Werke, sondern auch um die Interaktion in der Schaffensphase. Häufig unterstützen sich die Senioren gegenseitig und gleichen so verschiedene Handicaps aus – seien es die schwächer werdenden Augen oder die motorisch nicht mehr ganz so sicheren Hände.

 „Die Plätze in den Kunstkursen sind immer sehr begehrt bei unseren Damen und Herren. Für unsere Bewohner ist dieses Kunstprojekt eine große Bereicherung und wir wissen sehr zu schätzen, dass die Firma Currenta dieses Projekt unterstützt“, sagt die Leiterin des Sozialdienstes Annette Frenken. „Die Auseinandersetzung mit Kunst, das kreative Arbeiten und das gemeinsame Erleben stärken das Wohlbefinden und fördern die Lebensqualität der Senioren. Des Weiteren kann die künstlerische Tätigkeit dabei helfen, an Ereignisse aus der Vergangenheit anzuknüpfen, oder auch hilfreich sein, die aktuelle Lebenssituation zu verarbeiten“, sagt Frenken.

„Die Kunstpaten leisten eine ganz großartige Arbeit, und deshalb ist es uns wichtig, diese in unserer Nachbarschaft zu unterstützen“, sagt Mario Bernards, der Leiter Politik- und Bürgerdialog des Chempark. Gerade bei Initiativen, die die Stadt lebenswerter machen, sei der Chempark gerne mit dabei. Denn das Werk am Rhein sei nicht nur Ort chemischer Produktion, sondern vielfacher Partner ehrenamtlichen Engagements. Dessen Erfolg tritt im Haus im Park ganz besonders zu Tage. „Die Freude und der Stolz, den die SeniorKünstler aus ihren Gemälden und Skulpturen ziehen, ist die beste Bestätigung, die man sich für so ein Projekt wünschen kann“, sagt Bernards.

Die Kunstpaten sind ein Zusammenschluss von bildenden Künstlern, Therapeuten und Pädagogen. Sie ermöglichen Menschen, denen der Zugang zu kultureller Bildung aus gesundheitlichen, sozialen oder finanziellen Gründen erschwert ist, Teilhabe an künstlerischen Projekten. Kreativität wird dabei als Teil des Alltags vermittelt. In jeder Phase des Lebens eröffnet sie Entwicklungschancen und trägt zum Gefühl der Selbstbestimmung bei. Ein aktueller Schwerpunkt des Vereins sind Programme für ältere, demenziell veränderte Menschen, die in Pflegeeinrichtungen leben. Currenta fördert diese Programme an den Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort