Tödliche Schüsse Was ist bloß los in der Krefelder Südstadt?

Meinung | Krefeld · In der Krefelder Innenstadt ist am Montagabend ein Mann auf offener Straße erschossen worden. Es gab zuletzt immer wieder Signale, dass sich in der Südstadt etwas zusammenbraut. Die Schießerei ist ein Schock. Was das für die Stadt bedeutet.

Person in Krefelder Innenstadt erschossen​
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Person in Krefelder Innenstadt erschossen

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Foto: Alexander Forstreuter/ALEXANDER FORSTREUTER

Erst in der vergangenen Woche gab es in Krefeld eine große Razzia – ein Schwerpunkt bildete die Südstadt. Die Spanne der Delikte, von denen die Polizei danach zu berichten wusste, war breit und auf den ersten Blick nicht so dramatisch – die Rede war von illegalem Glücksspiel, Hausdurchsuchungen und Drogendelikten. Die Razzia fand im Kontext einer landesweiten Aktion gegen Clan-Kriminalität statt. Im Lichte der schockierenden Ereignisse von Montagabend, bei denen ein Mann offenbar in übelster Mafia-Manier mit einem Schuss in den Hinterkopf ermordet wurde, erscheinen die Signale aus der Südstadt viel greller, als bislang wahrgenommen. Gerüchte und Befürchtungen, dass sich in der Südstadt Kriminalität bis hin zu der berüchtigten organisierten Kriminalität zusammenbraut, gibt es schon seit einiger Zeit. Im Jahr 2020 vermeldete die Staatsanwaltschaft organisierte Schwerkriminalität für die Südstadt und berichtete über eine Bande, die schwunghaften Handel mit Drogen betrieben und innerhalb von acht Monaten rund 2,5 Millionen Euro eingenommen habe. Sechs verdächtige Krefelder sind damals in U-Haft genommen worden. Auch der seinerzeit neue Leiter der Hansawache, Marcus Holla, sprach damals von der Südstadt als Kriminalitätsschwerpunkt, vor allem im Drogenhandel.