Bundestrainerin im Rudern Sabine Tschäge als Trainerin des Jahres ausgezeichnet

Krefeld · Die Rudertrainerin vom Crefelder Ruderclub führte in diesem Jahr Jonathan Rommelmann und Jason Osborne zur Olympischen Silbermedaille.

 Ruder-Bundestrainerin Sabine Tschäge bei der Gala zur Wahl der „Sportler des Jahres“ 2021.

Ruder-Bundestrainerin Sabine Tschäge bei der Gala zur Wahl der „Sportler des Jahres“ 2021.

Foto: dpa/Tom Weller

(oli) Sabine Tschäge, Trainerin des Crefelder Ruderclubs, die unter anderem die Olympia-Goldmedaillengewinnerin von Rio, Lisa Schmidla, betreut hatte, ist bei der Wahl zum Sportler des Jahres in Baden-Baden von einer Fachjury als Trainerin des Jahres ausgezeichnet worden. Die eigentlich für den Nachwuchs zuständige Bundestrainerin im Deutschen Ruderbund hatte im Vorfeld der Olympischen Spiele in Tokio die Verantwortung für den Leichtgewichts-Doppelzweier übernommen und den Mainzer Jason Osborne sowie Jonathan Rommelmann vom Crefelder Ruderclub zur Silbermedaille geführt.

Die ehemalige Athletin der Rennrudergemeinschaft Mülheim stieg schon mit 20 Jahren ins Trainergeschäft ein. Nach einem Lehramtsstudium schlug sie den Weg an die Schule aus und wagte den Schritt ins hauptamtliche Trainergeschäft. Beim hessischen Verband wurde sie Landestrainerin, bevor sie 2009 wieder in die Nähe der Heimat als Trainerin beim Crefelder Ruderclub zurückkehrte. Ihr eigentliches Betätigungsfeld ist der Job der Junioren-Bundestrainerin, dennoch sprang Sabine Tschäge für den leichten Doppelzweier als Trainerin ein, als ihr Vorgänger nach Österreich ging.

„Dir ist es wichtig, dass deine Sportler mündige Athleten sind, mit denen du zusammen auf ein Ziel hinarbeitest. Entscheidungen werden bei dir nicht diktiert, sondern fast immer im Team getroffen. Und du schaffst damit ein Umfeld, in dem man als Sportler gerne trainiert und in dem man jederzeit bereit ist 100 Prozent zu geben. Dabei ist es für dich irrelevant, ob für Kinderregatten, im Breitensport oder für Weltmeisterschaften trainiert wird. Du weißt, dass es keine Spitze ohne eine Basis geben kann“, erklärte Jonathan Rommelmann in der Laudatio für seine Trainerin.

 „In diesem Jahr haben wir uns erstmals dazu entschieden, sowohl einen Mann (Tischtennis-Bundestrainer Jörg Roßkopf, die Red.) als auch eine Frau als Trainer des Jahres auszuzeichnen. Wir wollen damit zeigen, welch großartige Trainerinnen es in Sportdeutschland gibt, wenn auch leider noch viel zu wenige. Abseits der sportlichen Erfolge zeigt mir die Art und Weise, wie Jonathan über seine Trainerin spricht, dass wir hier die richtige Wahl getroffen haben. Und ich hoffe sehr, dass Sie, liebe Sabine Tschäge, Frauen motivieren und inspirieren, den Beruf der Trainerin zu ergreifen“, sagte DOSB-Präsident Thomas Weiker zur Wahl der Fachjury, der unter anderem die gebürtige Krefelderin Barbara Rittner (Bundestrainerin Tennis) und Eishockey-Legende Christian Ehrhoff angehörten.

Freude gab es auch beim Deutschen Ruderbund über die Auszeichnung. „Wir freuen uns sehr, dass die Wahl auf Sabine Tschäge gefallen ist. Sie hat es absolut verdient. Sabine ist eine sehr erfahrene und erfolgreiche Trainerin, die weiß, wie sie ihre Athleten motivieren und zu Höchstleistungen bringen kann. Jonny hat dies in seiner Laudatio auf den Punkt gebracht. Ich hoffe, dass diese Auszeichnung auch ein Anreiz für andere Trainerinnen im Rudersport ist“, sagte Sportdirektor Mario Woldt.

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