Pandemie in Krefeld RKI meldet 298. Corona-Toten in Krefeld

Krefeld · Die Sieben-Tage-Inzidenz, die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, gibt das Institut mit 243,1 an, am Vortag lag der Wert  bei 207,4. Die Maskenpflicht in Bus und Bahn ist weiterhin ein wichtiges Element.

 In den vier erfassten Krankenhäusern in Krefeld befinden sich derzeit sechs Corona-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung.

In den vier erfassten Krankenhäusern in Krefeld befinden sich derzeit sechs Corona-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung.

Foto: dpa/Jan Woitas

Die Corona-Werte in Krefeld steigen, es gibt einen weiteren Todesfall in Zusammenhang mit der Pandemie. Einzelheiten teilte das Gesundheitsamt nicht mit. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, gibt das Robert-Koch-Institut (RKI) mit 243,1 an, am Vortag wurde eine Inzidenz von 207,4 mitgeteilt. Bislang wurden in der Seidenstadt insgesamt 88.727 Covid-19-Infektionen erfasst, bei jetzt 298 Todesfällen an oder mit Corona (Stand: 7. Dezember 2022). Dies entspricht einer Infektionsrate von 39,25 Prozent sowie einer Letalitätsrate von 0,33 Prozent.

In den vier erfassten Kliniken befinden sich derzeit sechs Corona-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung. Davon wird ein Erkrankter invasiv beatmet. Der Anteil der Covid-19-Erkrankten an den insgesamt 84 betreibbaren Intensivbetten beträgt sieben Prozent. Die Belegungsrate aller Intensivbetten (nicht nur Covid-19) beträgt aktuell 88 Prozent (Stand: 6. Dezember 2022).

So langsam geht es der Maskenpflicht, einer der wohl noch am meisten verbreiteten Corona-Regeln, an den Kragen. Mit Sachsen-Anhalt (zum 8. Dezember) und Bayern (zum 10. Dezember) schaffen die ersten Bundesländer in Deutschland die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ab. NRW verweist auf die vom Bund vorgegebene Maskenpflicht im Fernverkehr – „sodass wir auch in Nordrhein-Westfalen im ÖPNV an der Maskenpflicht festhalten“, erklärte das zuständige Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS). Zur Erklärung heißt es: „Denn den Bürgerinnen und Bürgern wäre nur schwer zu vermitteln, warum sie in den Zügen des Fernverkehrs eine Maske tragen müssen, während das im ÖPNV nicht der Fall ist.“ Die NRW-Landesregierung beobachte der Aussage zufolge derzeit, „dass die Infektionszahlen nicht mehr weiter sinken. Vor dem Hintergrund halten wir Änderungen der aktuellen Regelungen derzeit für nicht angemessen.“

Die ohnehin bröckelige Akzeptanz der auch in Krefeld nach wie vor geltenden Regel dürfte damit weiter sinken – und das mitten in der Erkältungs- und Grippezeit. Während es etwa im Supermarkt möglich ist, Abstand zu halten, kann man sich seinen Nebenmann in Bus und Bahn oft nicht aussuchen. Gerade im Winter sind öffentliche Verkehrsmittel deutlich voller als im Sommer, das erhöht das Infektionsrisiko. Wegen der angespannten Personalsituation fallen derzeit auch in der Seidenstadt Busse und Bahnen aus, dadurch wird es noch enger.

Die Pandemielage mag zwar stabil sein, nach wie vor sterben Menschen an oder mit dem Coronavirus. Die Gefahr einer Ansteckung und einer schweren Erkrankung ist nach wie vor real, die Sorge davor gilt es zu respektieren. „Die Maskenpflicht in Bus und Bahn ist ein wichtiges Element, um dafür ein Bewusstsein zu schaffen“, so ein Experte. „Eigenverantwortung allein reicht nicht aus. Es droht ein neuer Flickenteppich bei den Corona-Regeln, wenn sich die Länder nicht auf eine einheitliche Linie einigen können.“

Diskussionen gibt es indes in den Kliniken: Nach den schlechten Erfahrungen mit dem Corona-Bonus im ersten Pandemie-Jahr 2020 beklagen die Pflegekräfte bei der aktuellen Verteilung der Corona-Prämien für das Jahr 2021 Willkür und Ungerechtigkeiten. Die Bundesregierung verfehle ihr Ziel, mit einer Sonderzahlung von einer Milliarde Euro die besondere Belastung der Arbeit mit Covid-Patienten zu honorieren, stellt der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fest. Krankenhäuser und Einrichtungen der Altenpflege müssen die Corona-Prämien spätestens mit dem Dezembergehalt auszahlen. „Der Corona-Bonus erweist sich als intransparent, willkürlich und Belegschaften spaltend“, kritisierte der Pflegeverband. Die Kolleginnen und Kollegen erlebten in den Betrieben eine ungerechte Verteilung des Lohnzuschlags, wie „die vielen Rückmeldungen“ zeigten. 

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