Radeln für den guten Zweck „Regenbogenfahrer“ machen krebskranken Kindern Mut

Krefeld · Rund 50 bunt gekleidete Radfahrer der Kinderkrebsstiftung besuchten am Mittwoch das Helios Klinikum und das Elternhaus „Villa Sonnenschein“.

 Rund 50 „Regenbogenfahrer“ machten in  Krefeld Halt, um krebskranke Kinder und ihre Familien aufzumuntern.

Rund 50 „Regenbogenfahrer“ machten in  Krefeld Halt, um krebskranke Kinder und ihre Familien aufzumuntern.

Foto: Nadja Joppen

Als Patrick sechs Jahre alt war, erkrankte er an Leukämie. Als Achtjähriger erhielt er eine Stammzellenspende. Heute, mit 35 Jahren, ist Patrick gesund. Constantin war 22, als bei ihm Hodenkrebs diagnostiziert wurde. Auch er ist jetzt, drei Jahre später, geheilt.

Zwei Beispiele, die Mut machen. Rund 50 positive Krankheitsgeschichten haben die „Regenbogenfahrer“ im Gepäck, die derzeit mit Drahteseln durch die Region fahren und am Mittwoch Kinder im kinderonkologischen Zentrum des Helios Klinikums besuchten und am Elternhaus „Villa Sonnenschein“ des Fördervereins zugunsten krebskranker Kinder Krefeld Halt machten.

„Hoffnung geben und Mut machen – Krebserkrankungen sind überwindbar“, das ist die Botschaft, die die Teilnehmer auf ihrer besonderen Radtour verbreiten wollen. Seit dem 13. und bis zum 20. August sind die bunt gekleideten Fahrer auf Tour von Koblenz bis Münster und besuchen 13 Kliniken. Sie möchten den Kindern, die dort behandelt werden, aber auch deren Familien in der schweren Zeit der Krebstherapie vermitteln, dass es sich lohnt durchzuhalten. Denn alle Teilnehmer hatten selbst im Kindes- oder Jugendalter eine Krebserkrankung.

Die Krefelder Kinderonkologie ist als „Kinderonkologisches Zentrum mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft“ zertifiziert. Das bedeutet unter anderem, dass die medizinische und pflegerische Arbeit sowie die Hilfe und Unterstützung für die gesamte Familie ganzheitlich ineinandergreifen. Diese Anforderungen erfüllen in Krefeld die Klinik und der Förderverein gemeinsam, sind sich Prof. Tim Niehues und Jens Schmitz, Vorsitzender des Fördervereins, einig. Und sind stolz auf die „medizinische Behandlung auf höchstem Niveau“, die das Helios-Team erbringe, das als kinderonkologisches Zentrum auf die umfassende Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit bösartigen Erkrankungen spezialisiert ist.

Alle an der Behandlung beteiligten Fachdisziplinen und Berufsgruppen sind mit großer Erfahrung vertreten und wissen: „Wichtig für die Genesung ist auch eine positive Einstellung des Patienten. Freude kann ein Heilfaktor sein“, wie Niehues betont. Und dafür sorgt neben der Spieleabteilung der Klinik, auch der Förderverein, der Ausflüge in den Zoo oder Reiter-Wochenenden anbietet, Klinik-Clowns „auf Station“ holt oder Spiel- und Bastelangebote macht. Daneben bieten die Förderer den Familien erkrankter Kinder, die entfernt wohnen,  Übernachtungsmöglichkeiten in der „Villa Sonnenschein“ an oder stellen, falls notwendig, iPads bereit, damit die Patienten den Kontakt zu Freunden und Familie halten können.

Der Förderverein hilft bei Bedarf auch finanziell: „Die schwere Erkrankung des Kindes belastet eine Familie oft finanziell sehr stark. Wir können die Eltern über finanzielle Zuschüsse wie Fahrtkosten und anderes unterstützen – das gehört zu unseren satzungsgemäßen Aufgaben“, erklärt Jens Schmitz. Denn viele Vereinsmitglieder sind selbst betroffene Eltern und wissen, was Diagnose und Therapie bedeuten.

„Die Regenbogenfahrt ist ein wichtiges Signal für die betroffenen Familien“, sagt auch Dr. Nina Brauer, Oberärztin der Kinderonkologie, und erklärt: „Das ist viel greifbarer, wenn sie sehen, dass eine solche Leistung wieder möglich ist.“ Am Abend trafen sich Regenbogenfahrer, Klinik- und Fördervereinsmitarbeiter im Stadtwaldhaus. Gäste waren die Patin der Villa Sonnenschein, Anne Poleska-Urban, und Oberbürgermeister Frank Meyer, der eine Finanzspritze an den Verein übergab und die Arbeit der Ehrenamtler lobte. 

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