Ärger in Krefeld-Bockum Streitfall Emil-Schäfer Straße

Krefeld · Die Emil-Schäfer-Straße ist in einem sehr schlechten Zustand. Bürger und Bezirksvertreter Ost weisen seit langem auf die Gefahren für Schüler hin. Ohne Erfolg.

Krefeld: Radweg an der Emil-Schäfer Straße ist in schlechtem Zustand
Foto: Lammertz, Thomas (lamm)/Lammertz, Thomas (lamm), Jugendforscht

Krefelds Straßen sind für viele Bürger ein Ärgernis. Schlaglöcher, herausstehende Gehwegplatten, Pfützen und andere Schäden gehören zum Normalbild. Was also in der Stadt durchaus üblich ist, sorgt im Fall der Emil-Schäfer Straße in Bockum für Streit zwischen Bürgern und Bezirksvertretung auf der einen und Verwaltung auf der anderen Seite.

„Die Straße ist ein Schulweg für viele Kinder des Gymnasiums am Stadtpark. Und auch die Menschen, die dort im Heilpädagogischen Zentrum arbeiten, müssen über den kombinierten Geh- und Radweg laufen, wenn sie sich mittags etwas zu Essen kaufen wollen“, kritisiert Bezirksvertreter Mark Borgwardt (Grüne).

Seit längerer Zeit kämpft er darum, dass die Verwaltung, respektive der Kommunalbetrieb Krefeld (KBK), Abhilfe schafft. Noch länger ist Carlheinz Swaczyna dabei. „Ich habe schon um die Jahrtausendwende auf diesen Sachverhalt aufmerksam gemacht. Ich habe mit den verantwortlichen Stellen Kontakt aufgenommen und bekam stets Versprechungen. Geschehen ist nichts“, kritisiert er. Unterstützung erhielt er dabei von den ebenfalls an der Straße liegenden Unternehmen Yayla und Schages. „Beide Unternehmen haben sich am 21. Februar 2018 gemeinsam mit mir in der Bezirksvertretung Ost beschwert. Sie haben dann, nachdem nichts geschah, auf eigene Kosten die Bereiche vor ihren jeweiligen Grundstücken saniert“, erzählt er.

Diesen Sachverhalt hebt auch Borgwardt lobend hervor. „Das Engagement der beiden Unternehmen ist absolut lobenswert. Der Unterschied ist eklatant. Kaum erreicht man jedoch das Stück vor dem Heilpädagogischen Zentrum, geht die Städtische Sumpf- und Seenlandschaft los“, sagt er. Besonders bei schlechten Witterungsbedingungen, wie sie oft herrschen, sei das Problem drängend. „Mein Sohn fährt jeden Tag dieses Stück auf dem Weg zur Schule. Es ist wirklich gefährlich. Unter den großen Pfützen sind Löcher oder andere Gefahrenpunkte nicht zu sehen“, mahnt er. Und Swaczyna fügt hinzu: „Oft genug fahren auch Autos durch die Pfützen, und dann spritzt es natürlich. Viele Menschen wurden auf diese Art schon nass und schmutzig. Außerdem wird der Gehsteig beziehungsweise Radweg durch aufgewirbelte Steine und dergleichen noch weiter verdreckt.“

Einig sind sich beide, dass eine vollständige Sanierung der Straße nicht zwingend sofort erledigt werden müsse. „Das ehemalige Kasernengelände nebst der nebenliegenden Wiese soll bebaut werden. Wenn dafür schweres Gerät herangeschafft werden muss, wäre es widersinnig, jetzt eine Straße komplett zu sanieren, die dann wieder Schäden nähme“, sagt Borgwardt.

Jedoch gebe es auch Maßnahmen, die kurzzeitig die Probleme lösen, ohne hier vorzugreifen. „Man könnte beispielsweise den Radweg mit Schotter auffüllen, ähnlich, wie das jüngst im Stadtgarten geschehen ist. Und auch andere provisorische Arbeiten sind denkbar“, sagt er.

Beide verärgert vor allem die mangelnde Kommunikation. „Die Krönung ist, dass es eine Begehung der Stadt gab. Danach wurde mir mitgeteilt, dass Schäden und Pfützen nicht festgestellt wurden“, erzählt Swaczyna und fährt fort: „Besagte Begehung fand im Sommer 2018 statt – wie jeder weiß, war es ein Dürresommer. Dass damals keine Pfützen feststellbar waren, verwundert kaum.“

Borgwardt fordert vom zuständigen KBK vor allem Aussagen. „Es ist ein sehr neues Unternehmen, und da muss auch viel aufgearbeitet werden. Dafür habe ich Verständnis. Aber einen Sachstand zu vermitteln, sollte nicht zu viel verlangt sein. Wenn aber auch die Bezirksvertretung monatelang keine Antworten erhält, dann ist das nicht, wie es sein sollte“, befindet er.

Swaczyna fügt hinzu: „Seit der KBK verantwortlich ist, ist es noch schwieriger, etwas zu erreichen. Früher konnte man wenigstens mit Herrn Walter und den zuständigen Stellen Kontakt aufnehmen. Vom Verwaltungsrat des KBK oder anderen Verantwortlichen sind im Netz nicht einmal Kontaktdaten zu finden. Das ist nicht in Ordnung“, befindet er.

Eine Lösung, und sei es eine provisorische, wünschen sich beide. Derzeit deutet aber vieles darauf hin, dass das Thema nicht eben kurzfristig vom Tisch kommt.

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