Sauberkeit in Krefeld Kippen sammeln für Umwelt und Preisgeld

Krefeld · Bei der Aktion R(h)einkippen von städtischem Umweltamt, Kaufmannsbund Uerdingen und der GSAK sammeln Bürger Zigarettenstummel. Damit sollen Millionen Liter Wasser geschützt werden.

 Darina Finsterer (Umeltamt), Wilfried Gossen von der GSAK (r.) und Uwe Rutkowski (Kaufmannsbund) initiierten gemeinsam das Projekt „R(h)einkippen“.

Darina Finsterer (Umeltamt), Wilfried Gossen von der GSAK (r.) und Uwe Rutkowski (Kaufmannsbund) initiierten gemeinsam das Projekt „R(h)einkippen“.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Eine neue Aktion des Fachbereichs Umwelt der Stadt Krefeld, des Kaufmannsbundes Uerdingen und der GSAK soll Millionen Liter Grundwasser schützen und die Stadt sauberer machen. Der Name der Aktion ist „R(h)einkippen“. „Das „h“ steht in Klammern, denn es geht nicht nur um den Rhein. Wir wollen im ganzen Stadtgebiet, am Rhein, in Parks oder in der Innenstadt, Zigarettenstummel sammeln. Diese können Bürger dann in entsprechenden Eimern an der RhineSide abgeben. Alle gesammelten Kippen werden in große Plexiglaszylinder geschüttet. Wenn einer davon voll ist, haben wir etwa 140.000 Kippen gesammelt“, erläutert Initiatorin Darina Finsterer.

Die so aus der Natur gesammelten Zigarettenstummel können ihre enthaltenen Giftstoffe nicht mehr an Regenwasser abgeben. „Eine alte, achtlos weggeworfene Kippe enthält so viele Giftstoffe, dass sie 40 Liter Wasser so verseucht“, erläutert die Initiatorin. Gerade Nikotin ist ein natürliches Insektizid, sodass in diesem Wasser fast alle Lebewesen absterben. „Wenn wir den Zylinder voll haben, haben wir damit rund 5,6 Millionen Liter Wasser geschützt“, sagt sie. Zum Vergleich: Das sind mehr als zwei olympische Schwimmbecken.

Mit im Boot sind auch die GSAK und der Uerdinger Kaufmannsbund. „Wir waren sofort begeistert. Man kann viel am Umweltbewusstsein tun und hier wollen wir unseren Beitrag leisten und zeigen, dass das achtlose wegschnipsen einer Zigarettenkippe eben nicht okay ist“, sagt dessen Vorsitzender Uwe Rutkowski, der hofft, dass die Aktion auch Bewusstsein für anderen Müll schafft. „Wir sehen immer wieder wilde Müllkippen und achtlos weggeworfene Dinge. Das senkt auch die Attraktivität von Innenstadt oder Einkaufsbereichen“, sagt er. Darum lobte der Kaufmannsbund für die drei Gruppen oder Personen, die am meisten Kippen sammeln, einen Preis von jeweils 100 Euro aus. Außerdem bekommt jeder, der einen Eimer abgibt, ein Freigetränk an der RineSide.

Die Eimer stellte die GSAK zur Verfügung. „Wir unterstützen solche Projekte gern und sind auch beim RineCleanup, wobei Müll am Rhein gesammelt wird, immer gern dabei. Zu jedem Eimer gehören auch zwei Paar Handschuhe“, erläutert deren Geschäftsführer Wilfried Gossen.

Die Aktion beginnt bereits am Freitag, 17. Juli und endet am 12. September, dem Tag des RhineCleanups. „Eigens dafür hat der Kaufmannsbund sogar die RhineSide verlängert, wofür wir sehr dankbar sind“, erläutert Finsterer. Eimer können stets zu den Öffnungszeiten derselben (Werktags inklusive Samstag von 15 bis 21 Uhr, Sonntags von 13 bis 21 Uhr) geholt oder abgegeben werden. „Sollten sich mehr Gruppen finden, als wir Eimer haben, akzeptieren wir auch andere Behältnisse, diese werden dann vor Ort zum Zweck der Vergleichbarkeit schnell in extra vorgehaltene Eimer umgefüllt“, erläutert Finsterer, die aber eine Bitte verbindet: „Am besten nehmen die Menschen wiederverwendbare Gefäße, keine Müllbeutel. Damit würde nur noch mehr Plastikmüll erzeugt.“

Die Prämierung erfolgt sozusagen im Rahmenprogramm des RhineCleanups am 12. September. Dann hoffen die Verantwortlichen, dass Zigtausend Kippen gesammelt worden sind.

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