Mobil mit Bus und Bahn in Krefeld Wie man Menschen für die Bahn gewinnt

Krefeld · Taktung und Technik und Angebote verbessern – denn das Elektro-Auto löst kein Verkehrsproblem: Wir sprachen mit dem Bundesvorsitzenden von Pro Bahn über Details im Nah- und Fernverkehr der Region.

 „Das kranke Kind der Bahn“: Detlev Neuß von Pro Bahn über den Niers-Express.

„Das kranke Kind der Bahn“: Detlev Neuß von Pro Bahn über den Niers-Express.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Detelf Neuß kennt den Bahnverkehr am Niederrhein wie seine Westentasche. Er ist Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Vize-Vorsitzender des Niederrheinbezirks des Verbandes  sowie Sprecher der Bezirksgruppe  Mönchengladbach/ Krefeld/ Viersen Neuß. Den Niersexpress der Nordwestbahn bezeichnet er als das „kranke Kind der Bahn am Niederrhein“. Die Berichte über Verspätungen sind Legion,  die Pannenstatistiken ernüchternd. 2019 lag die Pünktlichkeitsquote auf der Strecke zwischen Düsseldorf und Kleve (RE 10)  bei 82 Prozent, wobei ein Zug als unpünktlich gilt, wenn die Verspätung mehr als als drei Minuten beträgt. Bei der Nordwestbahn (NWB) waren 2019 von 100 Fahrten 18 Züge unpünktlich. Laut NWB waren davon 16 auf externe Ursachen zurückzuführen, die vor allem bei DB Netz oder in veralteter Infrastruktur liegen. Nur ein kleiner Anteil gehe auf das eigene Konto. Auch Neuß plädiert für eine umfassende Modernisierung und Sanierung: „Die Strecke ist veraltet, Bahnübergänge kaputt, Stellwerke nicht auf dem neuesten Stand.“ Abhilfe ist in Sicht: 2020 hat der Bund rund 45 Millionen Euro für die Modernisierung der Bahnstrecke zwischen Kleve und Kempen bereitgestellt.