Politischer Aschermittwoch bei den Grünen Grüne: Wir schreiben das Jahr 2092

Krefeld · Grünes Puppentheaterstück entführt weit in die Zukunft: Dann ist der Hülser Berg eine Insel.

 Das Puppenspiel der Grünen zum politischen Aschermittwoch hat den Titel „Himmel un Ääd“ und Charaktere wie Gerald Wagener als Teufel.

Das Puppenspiel der Grünen zum politischen Aschermittwoch hat den Titel „Himmel un Ääd“ und Charaktere wie Gerald Wagener als Teufel.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

(vo)  Die Grünen haben ihr Kultstatus genießendes Puppenspiel in der Kulisse als Science-fiction-Stück aufgeführt: Wir schreiben das Jahr 2092, der Klimawandel hat zugeschlagen, die Welt ist überflutet, das Fischelner Rathaus wurde aufgestockt und ragt aus dem Wasser, der Hülser Berg ist eine Insel. Es gibt einen Kanal von Uerdingen bis zum Ostwall, vom   Rheintor bis zur Dionysiuskirche und weiter über den Westwall bis zur Lehmheide, die heute Lehmsumpf heißt.  Hauptfortbewegungsmittel: Boot und – wo es noch geht – Fahrrad. Die einst steinernen Vorgärten sind Korallenriffe. Alle Akteure von heute schauen aus dem Himmel auf die Erde herab – außer der Unternehmer Gerald Wagener, der neu im Ensemble und in der Hölle gelandet ist, ebenso wie der CDU-Politiker Peter Vermeulen, der in der Hölle den Mittelstand organisiert. Titel des Stückes: „Himmel un Ääd“.

Im Himmel treffen sich: OB Obermeyer (Frank Meyer), Little Big Ben (Benedikt Winzen, SPD), das Duo Rheuti und Blondi (Philibert Reuters und Marc Blondin, CDU), Grün ist die Heidi (Matthias, Grüne), Ulle (Schauws, Grüne) und Herr Privatvorstaat (Joachim Heitmann, FDP). Noch im All unterwegs:  Die Rote Socke (Die Linke), die schließlich in den Himmel will, von Petrus eingelassen wird und dann alle mit dem ewigen Ruf „Kein Sozialabbau!“ nervt.   Wieder dabei auch Bello Butz (Hans  Butzen), der immer zur Stelle ist, wenn es endlich mal wieder etwas zu streiten gibt.

Der Klimawandel hat auch sein Gutes – einige Konflikte sind gelöst, etwa der Streit zwischen Krefeld und Meerbusch um die  Hafenumgehung: Meerbusch liegt jetzt am Meer. Das Leben im Himmel hat sein Gutes: Obermeyer freut sich, dass nicht Aktien  gehandelt werden sondern Sterntaler. Unten in der Hölle hadert der böse Wagener mit seinem Schicksal:  „Warum schmor ich in der Hölle, mein Hitzkopf platzt vor Wut bei dieser Glut; ich werd mich an euch rächen.“

Im Himmel feiern sie „50 Jahre Kesselhaus“ als Veranstaltungshalle, während Ulle sich dafür einsetzt, dass alle Straßennamen in Krefeld gegendert werden und aus dem männlichen Ostwall die Ostwällin und aus dem  „Kaiser-Wilhelm-Museum“ das „Kaiserin-Wilhelmina-Museum“ wird.  Im Schlusslied fallen sich alle in den Arm und singen: „Jetzt sind wir alle, alle, / Alle hier im Himmel, / weil wir so brav warn...“

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