Stadtjubiläum 650 Jahre Krefeld Krefeld feiert 2023 ein ganzes Jahr lang

Krefeld · Das Stadtjubiläum „650 Jahre Krefeld“ soll ein großer Coup werden.Von Frühjahr bis Silvesternacht gibt es Programm. Viele Krefelder sollen sich einbringen. Oberbürgermeister und Stadtmarketing stellten den Rahmen jetzt vor.

 Ein Krefeld-Ballon wird das Aushängeschild für die Stadt zum 650-Jahr-Jubiläum der Stadt.

Ein Krefeld-Ballon wird das Aushängeschild für die Stadt zum 650-Jahr-Jubiläum der Stadt.

Foto: Stadt Krefeld

Die Rechnung ist einfach: Pro Krefelder wird pro Jahr ein Cent veranschlagt. Mit 6,50 Euro pro Kopf ist Oberbürgermeister Frank Meyer auf 1,5 Millionen Euro gekommen - das ist das symbolträchtige Budget, mit dem im kommenden Jahr das 650-jährige Bestehen der Stadt Krefeld gefeiert wird. „Was andere mehr an Geld haben, haben wir mehr an Herz“, sagte Meyer am Donnerstag bei der Vorstellung des Jubiläumsrahmens. 2024 wird  Krefeld vermutlich anders aussehen.

Es kann ein ganz großer Wurf werden, denn was federführend durchs Stadtmarketing geplant ist, blickt nicht nur in die reiche Historie der Stadt, sondern sucht auch den Blick in die Zukunft. Es gibt viel Raum, um zu experimentieren, wie Krefeld in die nächsten Jahrzehnte gehen kann. Und es gibt viele Möglichkeiten für Bürger, Vereine, Firmen, Institute, sich mit eigenen Ideen einzubringen. 40 Prozent des Budgets fließen in nachhaltige Infrastruktur, 40 Prozent in die Feierlichkeiten, der Rest in „Kommunikationsmaßnahmen“.

Stichtag ist der 1. Oktober: Dann wird es auf dem Rathausplatz einen großen Festakt geben. Es ist einer der wenigen „Smoking“-Termine. Es soll nicht den einen Jubiläumstermin geben, „für die sich wichtig findenden Menschen“, sagte Meyer, sondern die Krefelderinnen und Krefelder sollen im Mittelpunkt stehen. Deshalb wird ein ganzes Jahr gefeiert - wegen der Corona-Unwägbarkeiten ab Frühjahr und bis in die Silvesternacht. „Es ist ein außerdordentliches Privileg, dass wir in der Zuständigkeit sind, dieses Jubiläum vorbereiten zu dürfen“, sagte der OB.

Das Jubiläumsjahr soll die Wurzel sein, aus der die Krefelder Zukunft wächst. Stadtmarketingleiterin Claire Neidhardt stellte die Bausteine fürs Jahr vor. Der Blick richtet sich auf Krefelds Toleranzgeschichte, auf die große Textilzeit, aber immer auch auf den Perspektivwechsel, der seit mehr als fünf Jahren Orte und Themen in Krefeld in neue Zusammenhänge rückt. So werden mobile Plattformen durch die Stadt wandern, zu Straßenfesten, Sportvereinen, Nachbarschaften. Darauf ist vieles möglich. „Der Zoo könnte sein Labor und seine Mikroskope in einem Stadtteil präsentieren, das Theater auf einem Wochenmarkt spielen“, sagt Neidhardt, die sich auch vorstellen kann, dass sich ein Restaurant aus Fischeln damit nach Hüls begibt. Ein Foodtruck ist dafür vorgesehen. Und es gibt ein „Wander-Bad“ - einen Pool, der auf dem Westwall aufgestellt werden könnte für Schwimmunterricht oder bei einem Sportverein für einen Triathlon, Eine Straßenbahn und ein Tiny-House für Kunst. „Wir wollen sehen, was passiert, wenn sich öffentlicher Raum verändert“, sagt die Stadtmarketingleiterin.

Das werden auch 650 Felder, die verteilt im Stadtgebiet entstehen und bepflanzt werden sollen - in Hochbeeten und Bodenflächen soll eine „Essbare Stadt“ entstehen. Auch da sind die Bürger gefragt. Auf großen Freiflächen - auch von Privatleuten - werden Street-Artisten mit Malerei eine Urban Art Gallery entstehen lassen.

Im Frühjahr heißt der Schwerpunkt Nachhaltigkeit - mit vielen Aktionen und einer „Langen Nacht des Klimas“. Der Sommer steht im Zeichen der Kultur (das reiche Programm der Kulturinstitute und Künstler wird gesondert vorgestellt). Es wird viele Open Airs geben, Ausstellungen zur Stadt-Raum-Gestaltung, künstlerische Bildperformances auf Krefelder Architektur (unter anderem auf der Fassade des Rathauses)  zehn Tage lang um den 1. Oktober herum; die Krefelder Laufmasche und Krefeld Pur sowie ein Designfestival der Hochschule gehen Richtung Herbst. Mit Clubnächten und viel Musik klingt das Jahr aus.

Ein Krefeld-Heißluftballon wird seine Jungfernfahrt im Jubiläumsjahr machen und dann drei Jahre lang bei Ballon-Wettbewerben in ganz Europa für Krefeld werben.

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