Krefeld „Haus der Bildung“ für Kinder von eins bis zehn

Krefeld · Mit einem neuartigen Konzept möchte die Verwaltung die Lage im Bezirk Mitte verbessern. Ein Aspekt: Die neue Schule soll eine Tiefgarage für das ganze Quartier bekommen.

 Grundschule und Kita in einem:  Entwurf der Stadt für den Standort Hofstraße der Mosaikschule. Links erkennbar der Preußenring.

Grundschule und Kita in einem:  Entwurf der Stadt für den Standort Hofstraße der Mosaikschule. Links erkennbar der Preußenring.

Foto: Stadt Krefeld

(vo) Das Schulgelände an der Hofstraße ist mit seinen 8200 Quadratmeter groß genug, um dort ein innovatives „Haus der Bildung“ mit einer Kita und einer Grundschule samt Turnhalle zu bauen. Dies ist das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie der Stadt, die  im Unterausschuss Schulbau von den zuständigen Dezernenten Markus Schön und Martin Linne vorgestellt wurde. Um genügend Stellplätze für Pkw vorzuhalten, sieht die Planskizze auch den Bau einer Quartiersgarage vor. Geschätzte Kosten für den Gesamtkomplex als Standort der Mosaikschule:  46 Millionen Euro. Der Ausschuss hat die Verwaltung nun damit beauftragt, das Konzept für ein „Haus der Bildung“ für Kinder von eins bis zehn Jahren zu erarbeiten. Die CDU zeigte sich skeptisch, was die Finanzierung angeht, und bemängelte, dass das Konzept noch völlig unklar sei.

Die Planskizze  sieht eine zweigeschossige Kindertagesstätte und eine dreigeschossige  Grundschule vor. Aus Sicht der Stadt ist vor allem der Bau einer Kita in dem Bezirk dringend notwendig.  Die Hofstraße im Bezirk Mitte gehöre zu den am Schlechtesten mit Kita-Plätzen versorgten Bezirken in Krefeld, heißt es in der Expertise der Stadt.  Der Bezirk Mitte  habe derzeit ein Defizit von 173 Plätzen für Kinder unter drei Jahren und 145 Plätzen für Kinder ab drei Jahren. Dazu kommen soziale Probleme; der Bezirk gilt als „belasteter Sozialraum“; ein gutes Angebot an Betreuungsplätzen sei immens wichtig für die Entwicklung der Kinder.

Mit der Quartiersgarage könnten aus Verwaltungssicht zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Zum einen würden die Stellplätze für den Schulbetrieb bereitgestellt, zum anderen könnte der Parkdruck in dem Viertel gemindert werden.  In der Nähe des Schulstandortes seien Auslastungen der Parkplätze von über 90 Prozent festgestellt worden, in größerer Entfernung sogar Überlastungen von bis zu 121 Prozent. Das führe zu einer Rate von bis  zu 21 Prozent an verkehrswidrigem Parken.

Skepsis vor allem mit Blick auf die Finanzierung macht die CDU geltend. Wie die schulpolitische Sprecherin Stefanie Neukirchner auf Anfrage erläuterte, sehen die Christdemokraten die Höhe der Investition mit Sorge. „Wir kommen gerade aus dem Nothaushalt; wir fragen uns, ob ein Invest über 46 Millionen Euro darstellbar ist“, sagte sie. Zwar habe Dezernent Schön erklärt, er werde sich um Fördermittel bemühen, da das Konzept innovativ sei, doch sei eben völlig unklar ob es Mittel gebe, zumal das Konzept noch gar nicht stehe. „Wir wissen doch gar nicht, worüber wir reden und ob dieses Konzept wirklich so neu ist, dass es förderfähig ist“, sagte Neukirchner im Nachgang zur Sitzung. Auch die Integration einer Quartiersgarage kann sich nach Neukirchners Auffassung  kontraproduktiv auf die Bewilligung von Fördermitteln auswirken. „Warum soll man uns mit Bildungsmitteln eine Garage für ein Quartier finanzieren?“, fragt sie. Bislang hat die CDU um der schnelleren Machbarkeit willen den Bau einer neuen Grundschule favorisiert. Die CDU hat aber den Beschluss, wonach die Verwaltung ein Konzept ausarbeiten soll, mitgetragen. „Wir versprechen uns davon, dass  wir mit der Konkretisierung besser abschätzen können,  wie viel Geld nötig und wie das Projekt zu finanzieren ist“, so Neukirchner.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort