Krefeld Pinguine-Fanclub verurteilt "Sportpalast"-Zitat der FDP

Krefeld · Der Fanvereinigung "Pinguine Supporters", Mitgesellschafter bei den Krefeld Pinguinen, übt scharfe Kritik am Zitat des FDP-Fraktionschefs Joachim C. Heitmann, der von einer "Sportpalast"-Stimmung in der Ratssitzung am Donnerstag gesprochen hatte. Die Supporters werfen Heitmann nicht nur "schlechten Stil" vor, er habe sich auch als Gesprächspartner disqualifiziert, schreiben die Verantwortlichen in einem Offenen Brief, der auf der Supporters-Internetseite veröffentlicht wurde.

Krefeld Pinguine: Fan-Protest bei Ratsitzung
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Hunderte Eishockeyfans hatten sich vor der Ratssitzung zu einem "Flashmob" auf dem Theaterplatz getroffen, viele von ihnen besuchten danach die Ratssitzung, sangen zu Beginn Fanlieder. Sie verhielten sich aber nach Meinung der Fraktionen im Rat und der Beobachter zivilisiert. Joachim C. Heitmann sprach aber von einer "Sportpalast-Atmosphäre" in Anspielung auf die Stimmung im Saal. Historisch spielt dieser Begriff an auf die "Sportpalast"-Rede von Hitlers Propaganda-Minister Joseph Goebbels 1943 im Berliner Sportpalast, als er zum "totalen Krieg" aufrief. Heitmann erklärte unserer Zeitung am Tag nach der Sitzung, dass sich Ratskollegen hinter ihm von den lautstarken Fans bedrängt, auch bedroht gefühlt hätten. "Wir müssen alle darauf achten, dass in Zukunft Ratssitzungen nicht in einer solch vergifteten Atmosphäre stattfinden". Den Organisatoren des Flashmobs warf er in diesem Zusammenhang vor, "Wutbürgerei zu organisieren, zumindest zustimmend zu dulden".

In dem Offenen Brief schreiben die Supporters unter Vorsitz von Andrea Zohren: "Der Auftritt einer derartigen Anzahl von Zuschauern in einer Ratssitzung ist tatsächlich ungewöhnlich, hier jedoch eine vergiftete Atmosphäre zu erfinden, ist eine Beleidigung der anwesenden und insgesamt disziplinierten Krefelder Bürger."

(RP)
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