14. und 15. Mai durch Krefeld Eine Sternfahrt entlang der Flüsse

Krefeld · Die Pilger-Staffel zum Weltkongress des ökumenischen Rats der Kirchen führt durch die Seidenstadt. Für die Krefelder ist die Staffel dann mit der Übergabe an die Düsseldorfer Gruppe am Sonntag um 15.30 Uhr vorüber.

 Ökumene am Rhein in Krefeld auf dem Pilgerweg nach Karlsruhe: Superintendentin Dr. Barbara Schwahn, Vorsitzende der ACK in Krefeld und Meerbusch, Wolfgang Wegener, Mitglied des Vorstandes der ACK in Krefeld und Meerbusch, Klaus Armonies, Synodalbeauftragter für Umwelt und Energiefragen des Evangelischen Kirchenkreis Krefeld-Viersen, und Ariane Stedtfeld,Referentin für entwicklungspolitische Bildung des evangelischen Kirchenkreises (von links).

Ökumene am Rhein in Krefeld auf dem Pilgerweg nach Karlsruhe: Superintendentin Dr. Barbara Schwahn, Vorsitzende der ACK in Krefeld und Meerbusch, Wolfgang Wegener, Mitglied des Vorstandes der ACK in Krefeld und Meerbusch, Klaus Armonies, Synodalbeauftragter für Umwelt und Energiefragen des Evangelischen Kirchenkreis Krefeld-Viersen, und Ariane Stedtfeld,Referentin für entwicklungspolitische Bildung des evangelischen Kirchenkreises (von links).

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Wenn am 14. und 15. Mai die Pilger-Staffel zum Weltkongress des ökumenischen Rats der Kirchen auch durch Krefeld führt, dann ist das für die Christen in der Seidenstadt, vor allem aber die beteiligten Kirchen, ein wichtiger, zentraler Termin. Der Hintergrund: Ab dem 31. August 2022 findet dieser Kongress in Karlsruhe statt. „Das hört sich zunächst einmal weit weg an. Doch wenn man weiß, dass der in Genf sitzende Rat der ökumenischen Kirchen nur alle vier Jahre irgendwo auf der Welt tagt, dann ist das plötzlich sehr nah. Zur Einordnung: Der bis dato letzte Kongress auf europäischem Boden fand im schwedischen Uppsala statt – und das im Jahr 1968“, sagt Barbara Schwahn, die Superintendentin des Kirchenkreises Krefeld-Viersen.

Entsprechend haben die Kirchen im Land sich etwas Besonderes einfallen lassen: Eine Art Sternfahrt entlang der Flüsse bis zum Tagungsort in Karlsruhe. Dabei erinnert die Aufmachung ein wenig an den Staffelmarathon, mit dem das olympische Feuer traditionell vom griechischen Olympia in den jeweiligen Austragungsort der Spiele gebracht wird – inklusive einer Art „Staffelstab“. Dabei handelt es sich um einen Behälter, in den jede Station des Weges entlang des Rheins etwas einbringt. „Das können Wünsche für die Konferenz sein, aber auch andere Dinge, vielleicht ein Lied, Gedicht oder etwas in der Art“, erläutert Schwahn weiter.

Krefeld sei dabei eigentlich eher zufällig in die Staffel aufgenommen worden, erzählt Wolfgang Wegner, der für die Neue Apostolische Kirche im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Krefeld (ACK) sitzt. „Eigentlich sollte die Übergabe von Duisburg an Düsseldorf erfolgen. Aber die Duisburger konnten nur am Samstag, die Düsseldorfer nur am Sonntag. So sind wir gleichsam als Vermittler hineingekommen“, erzählt er grinsend, um dann ernster fortzufahren: „Das ist aber aus meiner Sicht auch total richtig so. Denn Krefeld pflegt eine sehr lebhafte Ökumene. Der ACK Krefeld ist in der Tat älter als die Bundesorganisation. Ich sitze auch als Delegierter in Mönchengladbach und habe den direkten Vergleich und ich muss sagen: In Krefeld ist die Ökumene schon etwas Besonderes.“

So wird am Samstag um 11 Uhr der Staffelstab an der Kirche St. Matthias in Hohenbudberg übernommen. Von dort bringt eine Fußgruppe ihn über die zweieinhalb Kilometer zu St. Peter in Uerdingen. „Dort gibt es dann am Sonntag um 12.30 Uhr eine ökumenische Andacht, übrigens an der Stele, die auch zum Jakobsweg gehört. Von dort fahren wir dann mit dem Rad zum Ruderhaus des SV Bayer Uerdingen, wo Georg Nuno Mayer den Staffelstab übernimmt und per Kanu bis zum Bootsanleger Langst-Kierst bringt. Wir werden die Strecke parallel mit dem Rad bewältigen. Hier stößt dann noch eine Gruppe aus Ratingen dazu und dann geht es weiter zur Auferstehungskirche in Oberkassel. Insgesamt ist die Radtour rund 20 Kilometer lang und wird in moderatem Tempo, irgendwo zwischen 12 und 15 Stundenkilometer, gefahren“, erzählt Klaus Armonies. Der Umwelt- und Energiebeauftragte des evangelischen Kirchenkreises Krefeld-Viersen wird die Tour anführen.

Am Bootsanleger in Langst-Kierst, wo die Fähre aus Düsseldorf Kaiserswerth ankommt, wird auch eine weitere Organisatorin ins Spiel kommen: Ariane Stedtfeld, Referentin für entwicklungspolitische Bildung des evangelischen Kirchenkreises, wartet dort mit einer Verpflegungsstation auf die Radfahrer. „Wir werden dort Säfte, Snacks und einige weitere Erfrischungen reichen. Der Clou ist, dass alles fair gehandelt ist. Wir arbeiten hier mit der Initiative Fairtrade-Town Krefeld zusammen und beziehen die Waren beispielsweise vom Eine-Welt-Laden“, erzählt sie.

Für die Krefelder ist die Staffel dann mit der Übergabe an die Düsseldorfer Gruppe am Sonntag um 15.30 Uhr vorüber. Zumindest was den organisatorischen Teil angeht. „Die Staffel ist das Eine. Aber die Konferenz, zu der es geht, hat natürlich Einfluss auf alle Christen auf der Welt. Ob ich selbst dabei sein werde, das weiß ich noch nicht. Auch wissen wir noch nicht genau, was wir in die Kapsel geben werden. Das alles wird erst noch entschieden. Entscheidend ist aber, dass von dem Kongress eine Botschaft des Friedens, der Gerechtigkeit und der Bewahrung der Schöpfung ausgeht. Das Motto ,Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt‘ wurde lange vor dem Krieg in der Ukraine beschlossen, erfuhr dadurch aber schreckliche Aktualität“, sagt Schwahn.

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