Erinnerungsarbeit Parlamentarischer Staatssekretär besucht NS-Dokumentationsstelle
Krefeld · Die Leiterin der Krefelder Einrichtung, Sandra Franz, und mehrere Mitglieder des Fördervereins stellten ihre Arbeit in der Villa Merländer vor.
Der Parlamentarische Staatssekretär im NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Klaus Kaiser, hat die NS-Dokumentationsstelle Villa Merländer besucht. Oberbürgermeister Frank Meyer begrüßte Kaiser, der alle 28 NS-Gedenkstätten im Land besichtigt, um sich ein Bild von der Erinnerungsarbeit in Nordrhein-Westfalen zu machen. In Krefeld wurde der Staatssekretär von Hans Wupper-Tewes von der Landeszentrale für politische Bildung begleitet.
Die Leiterin der Krefelder NS-Dokumentationsstelle, Sandra Franz, sowie die Mitglieder des Fördervereins, Barbara Behr und Gerda Schnell, erläuterten den Gästen ihre Arbeit in der Villa Merländer. Das Haus an der Friedrich-Ebert-Straße ist nach dem ehemaligen Besitzer, dem jüdischen Seidenhändler Richard Merländer benannt, der 1942 im Konzentrationslager Treblinka ermordet wurde. In der historischen Villa ist heute die Dauerausstellung „Krefeld und der Nationalsozialismus“ zu sehen. Zu besichtigen sind außerdem zwei Wandgemälde des expressionistischen Malers Heinrich Campendonk, dessen Kunst unter den Nationalsozialisten als „entartet“ galt. Richard Merländers Wohnzimmer ist heute ein Ort vieler Veranstaltungen, vom Erzählcafé bis zum außerschulischen Unterricht. Die Villa arbeitet mit allen weiterführenden Schulen in Krefeld zusammen, mit acht Schulen bestehen Kooperationen im Rahmen des Programms „Bildungspartner NRW- Gedenkstätte und Schule“.