Hilfe aus Krefeld NGN liefert Wasserwerk in die Ukraine

Krefeld · „Es ist ein Zufall, dass neben unserem vor zehn Jahren errichtetem Wasserwerk noch das alte Wasserwerk In der Elt steht“, erklärt Marc Zimmermann-Hooge, Betriebsleiter der NGN. „Wir haben dieses immer mitgewartet.“

 NGN liefert schweres Gerät in die Ukraine: Insgesamt 13 Tonnen Material zur Aufrechterhaltung der Wasserversorgung kommen aus Krefeld.

NGN liefert schweres Gerät in die Ukraine: Insgesamt 13 Tonnen Material zur Aufrechterhaltung der Wasserversorgung kommen aus Krefeld.

Foto: SWK

Die Netzgesellschaft Niederrhein (NGN) – Tochter der Stadtwerke Krefeld (SWK) – beteiligt sich mit mehr als 13 Tonnen Material an der Aufrechterhaltung der Wasserversorgung in der Ukraine, die dort in vielen Städten und Gemeinden zusammengebrochen ist. Die russischen Streitkräfte haben die zivile Infrastruktur, wie Wasserwerke, Kraft- und Umspannwerke bombardiert. Jede Unterbrechung der Stromversorgung sorgt umgehend für leerlaufende Wasserhähne, da die Pumpen ausfallen. Einen Hilferuf kommunaler Wasserwerke in der Ukraine haben die im Netzwerk „Civitas Connect e.V.“ zusammengeschlossenen 43 Partner, Städte, Kreise und kommunale Energiedienstleister aufgenommen.

Auch die Stadtwerke Krefeld nehmen an der Spendenaktion teil. Mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums in Nordrhein-Westfalen und der landeseigenen Wirtschaftsförderungsgesellschaft „NRW.Global Business“ wollen die genannten Unternehmen technische Unterstützung leisten. Auch der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) unterstützt die Aktion unter dem Motto „Water4Ukraine“. Auf ukrainischer Seite wurde ein Koordinierungsteam gebildet, das die am dringendsten benötigten Materialien zusammenstellt, um die Versorgung in den betroffenen Städten wiederherzustellen.

Die Netzgesellschaft Niederrhein steuert im Rahmen der Aktion mehrere Tonnen an Gerätschaften bei. „Es ist ein Zufall, dass neben unserem vor zehn Jahren errichtetem Wasserwerk noch das alte Wasserwerk In der Elt steht“, erklärt Marc Zimmermann-Hooge, Betriebsleiter der NGN. „Wir haben dieses immer mitgewartet. Das kam uns nun zugute.“ Auf zwölf Europaletten werden Aggregate und Pumpen transportiert, die zuvor von den Mitarbeitern ausgebaut und für den Transport sicher verpackt wurden. „Wir sind sehr froh, dass wir mit unserer Spende einen sinnvollen und praktischen Beitrag für die Menschen in den betroffenen Gebieten leisten können“, erklärt NGN-Geschäftsführer Hans-Werner Leenen und bedankte sich ausdrücklich bei allen helfenden Händen, die teilweise in ihrer Freizeit die schweren Pumpen ausgebaut haben.

 Auf zwölf Europaletten werden Aggregate und Pumpen transportiert, die zuvor von den Mitarbeitern ausgebaut und für den Transport sicher verpackt wurden.

Auf zwölf Europaletten werden Aggregate und Pumpen transportiert, die zuvor von den Mitarbeitern ausgebaut und für den Transport sicher verpackt wurden.

Foto: SWK

Nicht nur am Wasserwerk wurde gesammelt. Auch im Lager der NGN und den verschiedenen Werkstätten wurden Werkzeuge, Schalter, Notstromaggregate und alles, was eventuell gebraucht werden könnte, zusammengestellt. Insgesamt 4,5 Tonnen Material kommen hier nochmal dazu. Für den Lagerleiter Andreas Knaak und alle Beteiligten eine große Herausforderung: „Jeder hat sofort mitgemacht. Die Hilfsbereitschaft war riesig, wofür ich allen meinen Mitarbeitenden danken möchte.“

Logistisch ist dieses Projekt ebenfalls eine große Herausforderung. Das tonnenschwere Material wird von Krefeld aus zur WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH transportiert, dort werden alle Spenden gesammelt und auf den Weg in die Ukraine gebracht. „Wir sind unseren deutschen Freunden für die Hilfe unendlich dankbar“, so Volodomir Bilynskyy von den kommunalen Wasserwerken in Lviv, Lvivvodokanal, der die Anfragen seiner Kollegen in Dutzenden betroffenen Wasserwerken in der gesamten Ukraine koordiniert. „In den belagerten Städten im Osten der Ukraine brauchen die Wasserwerker neben Reparaturmaterialien auch Ferngläser“, erläutert Bilynskyy. „Viele Wasserwerke müssten ihre Bautrupps inzwischen mit Spähern ergänzen, die nach russischen Truppen und Panzern Ausschau halten, um ihre Kollegen zu warnen.“

Spenden sind jederzeit möglich unter der Bankverbindung: DE84 3305 0000 0000 1456 23 / Civitas Connect e.V

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