Neujahrsempfang Oppum-Linn „Diskussion um Trailerport verfrüht“

Krefeld · Gewagter Vergleich: Bezirksvorsteher Hansjürgen Tacken stellt den geplanten Bau des Trailerports in Linn mit privatem „Häuslebau“ auf eine Stufe. Beim Neujahrsempfang stieß Tacken mit seinen Ausführungen auf Unverständnis.

 Schöne Geste von Hansjürgen Tacken (SPD, links): Er hatte Oppums und Linns Spielplatzpaten (rechts im Bild) zum Neujahrsempfang eingeladen. Für Stadtsiegel-Trägerin Eva Staudacher gab’s Blumen.

Schöne Geste von Hansjürgen Tacken (SPD, links): Er hatte Oppums und Linns Spielplatzpaten (rechts im Bild) zum Neujahrsempfang eingeladen. Für Stadtsiegel-Trägerin Eva Staudacher gab’s Blumen.

Foto: Carola Puvogel

Wenn es nach Oppums und Linns Bezirksvorsteher Hansjürgen Tacken (SPD) ginge, würde über Lärm und andere mögliche Auswirkungen des geplanten Baus eines Trailerports an der Carl-Sonnenschein-Straße in Linn noch gar nicht gesprochen. Er sei „nicht erfreut, dass inzwischen so viel darüber diskutiert wird“, gab er im Rahmen seiner Ansprache beim Neujahrsempfang der Bezirksvertretung Oppum-Linn zu Protokoll - und sorgte mit diesem Redebeitrag für vernehmliches Raunen im Saal und parteiübergreifendes Unverständnis: An den Reaktionen von Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) und des Bauausschuss-Vorsitzenden Jürgen Wettingfeld (CDU) war abzulesen, dass sie Tackens Meinung nicht teilen.

Wie ausführlich berichtet, haben sich die beiden großen Parteien bereits darauf verständigt, dass der Hafenbahnhof nur kommen kann, wenn eine neue Zufahrtsstraße gebaut wird. Hansjürgen Tacken hingegen hält alle Diskussionen zum Thema für verfrüht, weil der Trailerport zwar in „in Planung aber noch nicht existent“ sei. Auch die Pläne für eine neue Zufahrtsstraße würden derzeit noch geprüft. „Ich diskutiere gern über alles und jedes. Aber bevor diese Prüfung nicht abgeschlossen ist, kann man zum Thema Lärm nichts sagen.“ Und: „Dies ist ein Thema, bei dem man sich sehr zurückhalten sollte, weil es keine festen Grundlagen gibt und die Planungen noch nicht abgeschlossen sind.“ Tacken verglich die Baupläne der Hafengesellschaft mit einem privaten „Häuslebauer“, der sich „vom Nachbarn auch nicht vorschreiben lassen will, was er bauen darf“, so Tacken. „Die Hafengesellschaft ist eine Privatgesellschaft und kann auf eigenem Grundstück auch was bauen, dagegen kann man nicht so ganz viel sagen“, argumentierte Tacken. Davon abgesehen habe das Eisenbahnbundesamt die Pläne ohnehin noch nicht genehmigt.

Davon unbeeindruckt hält die CDU an ihrer Marschroute fest, die Linner Bürger in Sachen Trailerport auf dem Laufenden zu halten: Am kommenden Donnerstag, 17. Januar, findet um 18.30 Uhr eine Bürgergespräch zu diesem Thema im Pfarrheim St. Margareta, Rheinbabenstraße 131, statt, Beginn ist um 18.30 Uhr.

Oberbürgermeister Frank Meyer lobte in seiner Ansprache die Oppumer und Linner Bürger, die mit ihrem Engagement ihre Stadtteile „lebens- und liebenswert“ machten. Linn habe eine „Strahlkraft über den Stadtteil und die Stadt hinaus“. Es dürfe nicht vergessen werden, dass dies dem Einsatz der Menschen vor Ort zu verdanken sei. „Menschen von außen nehmen mit großer Begeisterung wahr, während wir Krefelder uns schon fast daran gewöhnt haben, dass es hier so toll ist“, sagte Meyer.

Ein schöne Geste von Hansjürgen Tacken war das Einladen der Spielplatzpaten von Oppum und Linn zu dem Neujahrsempfang. Einige der engagierten Spielplatzbetreuer waren der Einladung gefolgt und durften sich über lobende Worte des Bezirksvorstehers freuen. Blumen gab es für die jüngst von der Stadt Krefeld mit dem Stadtsiegel ausgezeichnete Linnerin Eva Staudacher, die auch im hohen Alter noch in der Politik aktiv ist.

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