Systemgastronomie in Krefeld-Hüls Neues China-Restaurant Xiao mit 400 Plätzen eröffnet
Krefeld · Die Xiao Gastro GmbH Krefeld hat in Hüls im Gewerbegebiet Den Ham ihr neues, sechs Millionen Euro teures Restaurant eröffnet. Bei dem System-Gastronomen gibt es kein À-la-carte-Geschäft, sondern ein großes Buffet-Angebot.
Krefeld hat ein neues gastronomisches Angebot: Die China-Restaurant-Kette Xiao hat am Mittwoch ihre Lokalität mit 400 Sitzplätzen im Neubau an der Katharina-von-Hüls-Straße 11 eröffnet. Die Unternehmensgruppe hat in den zurückliegenden Jahren rasant expandiert. Aus der ehemaligen Xiao GmbH aus Marl der Familie Zhan ist die Xiao Beteiligungsgesellschaft geworden, die zur Neisemeier Holding GmbH mit Sitz in Dortmund gehört. Lukas Neisemeier ist auch der Geschäftsführer des neuen Krefelder Lokals und aller anderen Lokale. In Essen soll die Asia-Restaurant-Kette laut Medienberichten sechs Millionen Euro in die Hand genommen und 60 neue Jobs geschaffen haben. Eine solche Größenordnung ist auch in Hüls investiert worden.
Nachdem die frühere Zhang Zhan GmbH nach guten Geschäften in den Jahren 2013 bis 2018 im darauffolgenden Jahr und in 2020 Verluste eingefahren hatte, kam es zu Veränderungen. Immerhin zeichnete der damalige Geschäftsführer Xiaofeng Zhan trotz im Geschäftsbericht 2019 ausgewiesenen Fehlbetrags in Höhe von gut 280.000 Euro für einen Gewinnvortrag aus den Vorjahren von knapp eine Million Euro verantwortlich. Mittlerweile verantwortet Geschäftsführer Lukas Neisemeier zahlreiche eigenständige Gesellschaften. Nach Bornheim, Marl, Pulheim, Essen, Gelsenkirchen und Oberhausen am Einkaufstempel und Publikumsmagneten Centro gibt es nun auch eine Xiao Gastro Krefeld GmbH. Die Gesellschaften haften laut Bundesanzeiger untereinander und füreinander mit 2,75 Millionen Euro. Darüber hinaus gehören die Xiao Real Estate GmbH I und II zur Gruppe.
Mit der Xiao Gastro Krefeld GmbH lädt eine neue, große Systemgastronomie seit Mittwoch Gäste an den Ortsausgang von Hüls in Richtung B9, unmittelbar an der neuen Feuerwache, ein. Während rundherum im gerade entstehenden Gewerbegebiet Den Ham die Gebäude erst sukzessive in die Höhe wachsen, ist das Restaurant Xiao (gesprochen ungefähr wie das italienische „Ciao“) bereits fertig. Dabei handelt es sich um ein Restaurant, das fraglos zu den größten der Stadt zählen wird. Die Zahlen jedenfalls sind beeindruckend: 1400 Quadratmeter umbaute Fläche, 400 Sitzplätze innen und bis zu 150 weitere im Außenbereich sollen die Menschen nach Hüls ziehen.
„Wir bieten ein reines Buffetkonzept an. Insgesamt haben wir rund 200 unterschiedliche Artikel. Es gibt Wokgerichte in eigens angeschafften original chinesischen Woks. Die sind auch für alle Wünsche geeignet: Von unterschiedlichen Fleischsorten, über vegetarisch und vegan bis hin zu einem großen Nachtischbuffet sind wir für jeden Geschmack und Wunsch gut aufgestellt“, ist Restaurantleiter Patric Steinlechner überzeugt.
Er lebte selbst zehn Jahre lang in China und betont die Qualität des Angebots. „Natürlich haben wir einige Gerichte, die eher an den europäischen Gaumen angepasst sind. Aber beispielsweise von unseren Wok-Gerichten könnte man die Hälfte auch genau so in Shanghai, Wuhan oder einer anderen chinesischen Metropole bekommen“, sagt er.
À la Carte-Geschäft gibt es konzeptionell gar nicht. „Wir wollen eine gleichbleibend gute Qualität bieten und sind voll auf das Buffet-Konzept eingestellt“, sagt Steinlechner. Der gebürtige Österreicher ist besonders stolz auf den nachhaltigen Ansatz. „Wir haben beispielsweise eine Anlage in der Küche, bei der Abfall analysiert wird. Jeder Abfall wird auf eine Waage gestellt, die dann auslöst, dass eine KIein Bild macht und analysiert. Mit den Daten passen wir unser Angebot stetig an. So haben wir in unseren anderen Standorten den Bioabfall um die Hälfte reduziert. Außerdem haben wir selbstverständlich eine Fotovolatikanlage und versuchen, auch ansonsten Energie und Abfall zu sparen“, sagt der Restaurantmanager.
Dazu zählen auch die Öffnungszeiten, wie Marketingmitarbeiterin Alena Neisemeier erläutert. „Wir haben für den Moment keinen Mittagstisch geplant. Alles hoch zu heizen und die Speisen zuzubereiten, wenn nur ein paar Menschen kommen, das rentiert sich nicht und ist auch nicht nachhaltig“, sagt sie. Ob sich das ändert, wenn viele Angestellte im gerade wachsenden Gewerbegebiet ihr Mittagessen einnehmen wollen? „Das müssen wir dann sehen. Wir beobachten immer die Nachfrage und die Umsätze und passen die unterschiedlichen Filialen in Öffnungszeiten und Speisenangebot an. So haben von den bisherigen vier Restaurants derzeit zwei Mittagstisch, zwei öffnen erst abends“, erläutert sie.
Optisches Highlight sind original chinesische Schindeln, die in Dachform unter den Lampen hängen. „Für mich ist das bei jedem Betreten so ein bisschen Rückkehr nach China. Es ist einfach authentisch. Die Schindeln wiegen je 1,5 Kilo und wurden eigens aus China eingeschifft“, erläutert Steinlechner.