Krefelder Wissenschaftler gegen Pestizide Naturschutzbund fordert besseren Insektenschutz

Krefeld · „Insbesondere der Einsatz von Pestiziden in unseren Schutzgebieten erfolgt größtenteils weiter ohne Einschränkung und Rücksicht“, erklärt Biologe Martin Sorg vom Entomologischen Verein Krefeld.

 Martin Sorg ist Vorstandsmitglied des Entomologischen Vereins Krefeld (EVK). Dort ist unter anderem eine Studie über den Insektenrückgang entstanden, die 2017 weltweit viel Aufsehen erregte.

Martin Sorg ist Vorstandsmitglied des Entomologischen Vereins Krefeld (EVK). Dort ist unter anderem eine Studie über den Insektenrückgang entstanden, die 2017 weltweit viel Aufsehen erregte.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Der Naturschutzbund (Nabu) NRW fordert einen besseren Schutz von Insekten. Zwar seien inzwischen einige bienengefährliche Insektizide verboten worden, so Martin Sorg vom Entomologischen Verein Krefeld auf der Landesvertreterversammlung des Umweltverbands in Hagen. Grundsätzlich gehe aber der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft ungebremst weiter. „Insbesondere der Einsatz von Pestiziden in unseren Schutzgebieten erfolgt größtenteils weiter ohne Einschränkung und Rücksicht auf ihren eigentlichen Zweck, nämlich den Schutz der Natur mit all ihren Tieren und Pflanzen“, kritisiert Sorg. Der Naturwissenschaftler fordert die rund 180 Delegierten aus 52 NRW-Kreis- und Stadtverbänden des Nabu auf, von den Kommunen entsprechende Änderungen ihrer Schutzgebietsverordnungen einzufordern. Deutschland- und europaweite Trends wie deutliche Rückgänge von Insekten und Feldvögeln in der freien Landschaft machten sich direkt vor der eigenen Haustür bemerkbar, ergänzt Nabu-Landesvorsitzende Heide Naderer. Naderer appelliert zudem an die Verbandsvertreter, die Dringlichkeit des Klimaschutzes in Politik und Gesellschaft zu vermitteln.