Krefeld nach der Kommunalwahl Grüne nominieren Karsten Ludwig als ihren Bürgermeister-Kandidaten

Krefeld · Ratsherr Andreas Drabben will die Zahl der ehrenamtlichen Bürgermeister von erlaubten vier auf maximal zwei reduziert wissen. Der Antrag liegt dem Rat vor.

 Geht es nach dem Willen der Grünen, soll Karsten Ludwig Bürgermeister werden.

Geht es nach dem Willen der Grünen, soll Karsten Ludwig Bürgermeister werden.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Aus zwei macht drei, und es dürften sogar vier werden: Die Rede ist von der Zahl der Bürgermeister, die Oberbürgermeister Frank Meyer bei den repräsentativen Aufgaben der Stadt Krefeld unterstützen. Ratsherr Andreas Drabben sind das zu viele Bürgermeister. In Anbetracht zu erwartender Mindereinnahmen der Stadt wegen Steuerausfällen in Zeiten der Corona-Pandemie beantragt er, die so genannte Hauptsatzung  zu ändern und die mögliche Zahl der Bürgermeister von erlaubten vier auf maximal zwei zu reduzieren. Der Stadtrat soll in seiner Sitzung am 3. November darüber entscheiden.

Oberbürgermeister Frank Meyer will hingegen dem neuen Rat vorschlagen, die Zahl der Bürgermeister von zwei (je einer für CDU und SPD) auf drei zu erhören. Grünen-Parteichef Karsten Ludwig bekräftigte vor wenigen Wochen diesen Wunsch: Früher habe Krefeld drei bis vier Bürgermeister gehabt; die Grünen hätten nach der Kommunalwahl 2014 mit Blick auf zwei verlorene Mandate aus Kostengründen auf ihren Bürgermeisterposten verzichtet. Bei der neuen Bedeutung der Grünen-Fraktion entspreche es demokratischen Gepflogenheiten, dieses Amt wieder einzurichten. Der Erste Bürgermeister erhält eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 1.493,10 Euro pro Monat (knapp 18.000 Euro im Jahr), der zweite und die folgenden jeweils 746,55 Euro (knapp 9000 Euro jährlich).

Ratsherr Drabben vertritt für die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) eine andere Auffassung. „Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, die vergangenen sechs Jahre haben gezeigt das zwei Bürgermeisterinnen beziehungsweise Bürgermeister völlig ausreichend sind. Jeder weitere Bürgermeister würde den Haushalt der Stadt Krefeld unnötig belasten. Wegen der positiven Erfahrung in den zurückliegenden Jahren und der Haushaltseinsparung bitten wir um eine Änderung in der Hauptsatzung der Stadt Krefeld“, schreibt Drabben.

Ungeachtet dieses politischen Vorstoßes treiben die Grünen eine Kandidatur eines ihrer Fraktionsmitglieder voran. Als möglichen dritten Bürgermeister haben sie mit Parteichef Karsten Ludwig nicht nur erstmals einen Mann, sondern auch den jüngsten Kandidaten nominiert, der in Krefeld für dieses Amt jemals zur Wahl stand, teilten die Grünen am Dienstag mit. „Nachdem wir zu Beginn der vergangenen Ratsperiode darauf verzichtet haben, sind wir zuversichtlich, dieses Mal – auch in Anerkennung unseres großartigen Wahlerfolgs – wieder einen grünen Bürgermeister in unserer Stadt zu haben“, sagte die Fraktionsvorsitzende Heidi Matthias.

In einer weiteren Wahl wurden zu Stellvertretern der in Person von Heidi Matthias und Thorsten Hansen bereits amtierenden Fraktionsspitze Ana Sanz-Sanz und Karsten Ludwig ernannt.

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