Krefelder Museum Burg Linn verleiht Lamellenpanzer-Grab „Bodis Panzer“ ist bald in Bonn zu sehen

Krefeld · Das Museum Burg Linn verleiht das fränkische Lamellenpanzer-Grab für eine neue Ausstellung, die in Bonn bis Mitte Oktober zu sehen sein wird.

 Das Museum Burg Linn hat das sogenannte Lamellenpanzer-Grab aus dem fränkischen Gräberfeld in Gellep an das LVR-Landesmuseum Bonn ausgeliehen. Foto: Museum Burg Linn

Das Museum Burg Linn hat das sogenannte Lamellenpanzer-Grab aus dem fränkischen Gräberfeld in Gellep an das LVR-Landesmuseum Bonn ausgeliehen. Foto: Museum Burg Linn

Foto: Museum Burg Linn/HADASCH,PETER

(oli) Das Museum Burg Linn hat für die Ausstellung „Das Leben des Bodi. Eine Forschungsreise ins frühe Mittelalter“ im LVR-Landesmuseum Bonn das so genannte Lamellenpanzer-Grab aus dem fränkischen Gräberfeld in Gellep ausgeliehen. Die Ausstellung führt die Grabfunde vom Niederrhein mit archäologischen Zeugnissen aus Europa zusammen. Sie präsentiert die Ergebnisse neuester Forschungen und gewährt Einblicke in das Leben eines hochrangigen fränkischen Kriegers namens „Bodi“ zu Beginn des Mittelalters.

Vor 50 Jahren hatten Archäologen in Bislich am Niederrhein sein Grab aus dem Jahre 600 nach Christus entdeckt. Darin waren sie auf die Überreste einer ungewöhnlichen Kriegerrüstung sowie einen goldenen Siegelring mit dem Namen seines einstigen Besitzers und einem Herrscherbildnis gestoßen. In Krefeld-Gellep wurde 1964 etwa 35 Meter westlich des Arpvar-Grabes ein Doppelkammergrab freigelegt. Zwei männliche Angehörige der fränkischen Elite waren in der Grablege bestattet und mit reichen Beigaben bedacht worden: eine Lanze, ein mit Metallbeschlägen verzierter Holzeimer, ein Kamm und ein Ango (germanischer Wurfspeer). Eine den Toten als Obulus beigegebene Münze zeigt den oströmischen Kaiser Justinian den Großen, weshalb die Grablegung nach 540 erfolgt sein muss.

„Das Grab enthielt außerdem einen aufwendig aus einzelnen Eisenlamellen hergestellten Brustpanzer, wie er sich für die Frankenzeit nur selten belegen lässt“, berichtet Dr. Boris Burandt, Leiter des Museums Burg Linn. Einen so seltenen Fund nahezu vollständig vorliegen zu haben, stellt eine archäologische Sensation dar. „Im Zuge der Leihe sind neue Röntgenuntersuchungen des Panzers an den Restaurierungswerkstätten des Landesmuseums geplant“, sagt Burandt. Die Funde aus dem römisch-fränkischen Gräberfeld in Krefeld-Gellep sind im Museum an der Rheinbabenstraße ausgestellt.

Die Ausstellung „Das Leben des Bodi. Eine Forschungsreise ins frühe Mittelalter“ im Landesmuseum Bonn geht bis zum 15. Oktober.

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