Wochentags im Einsatz Mülldetektive gegen illegale Entsorgung

Krefeld · Rund 300.000 Euro muss Krefeld jährlich aufbringen, um illegal abgestellten Müll zu entsorgen. „Die Stadt muss in diesem Punkt etwas wehrhafter sein“, so Frank Meyer, Oberbürgermeister und Vorsitzender des KBK-Verwaltungsrats.

 Sie sollen auf Sauberkeit achten: Die uniformierten Abfalldetektive Jörg Bethen, Bernhard Hessen, Heinz van Rickelen (von links) sind wochentags von 7 bis 17 Uhr in der Innenstadt im Einsatz.

Sie sollen auf Sauberkeit achten: Die uniformierten Abfalldetektive Jörg Bethen, Bernhard Hessen, Heinz van Rickelen (von links) sind wochentags von 7 bis 17 Uhr in der Innenstadt im Einsatz.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Krefeld steigt beim Kampf gegen illegalen Müll aktiv in den Ring. Ab sofort sind vier Mülldetektive in der City wochentags zu den Behördendienstzeiten zwischen 7 und 17 Uhr im Einsatz. Illegal entsorgter Müll ist in der Seidenstadt ein großes Ärgernis und ein Problem mit hartnäckiger Bestandskraft. Deshalb schickt der Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) das Quartett auf die Straße, um die Quartiere zwischen den Wällen nach Drecksecken zu durchstreifen. Die Aufgabe der Abfall-Fahnder beinhaltet zweierlei: „Die Müllstreifen wirken durch den erhöhten Kontrolldruck präventiv, beugen also vor, und repressiv zum anderen, denn sie durchforsten illegale Müllberge nach Hinweisen auf den oder die Verursacher und sichern Beweise für anschließende Ordnungswidrigkeitenverfahren“, so KBK-Vorstandssprecher Helmut Döpcke.

Oberbürgermeister Frank Meyer, Vorsitzender des KBK-Verwaltungsrats, wird da schon deutlicher: „Die Stadt muss in diesem Punkt etwas wehrhafter sein. Hier werden Kosten für die Allgemeinheit verursacht und das Stadtbild geschädigt, nur weil sich einige Egoisten daneben benehmen.“ Rund 300.000 Euro muss die Stadt jährlich aufbringen, um illegal abgestellten Müll zu entsorgen. Döpcke räumt zwar ein, dass jährlich auch Bußgeldbescheide in Höhe von mehreren 100.000 Euro erstellt werden. „Das große Problem ist jedoch, die tatsächlichen Täter zu fassen und zur Kasse zu bitten“, ergänzt der Vorstandsprecher. Entsprechend gering sind die Einnahmen, die der Stadtkasse Krefeld am Ende zufließen. Döpcke: „Wir reden hier von einer vierstelligen, maximal ganz leicht fünfstelligen Summe.“ Übrigens: Der NRW-Bußgeldkatalog listet bei Verstößen Beträge zwischen zehn Euro und 100.000 Euro auf.

Vor allem der (unangemeldet) auf der Straße abgestellte Sperrmüll bereitet der Stadt Probleme. Alte Schränke, ausgediente Sofas und fleckige Matratzen gehören an vielen Stellen in der City zum Straßenbild. „Es ist ein täglicher Kampf“, sagt Döpcke. Auch wenn der Abfall vor einem Haus liege, lasse sich ein Verursacher oft nur schwer ermitteln. Außerdem werden die Müllberge schnell größer: Abends steht ein Schränkchen da, am nächsten Morgen sind es drei. Auch hier steuert die Stadt gegen: Sie versucht, innerhalb von 24 Stunden den Sperrmüll zu einem der Recyclinghöfe zu fahren. „Wichtig ist, dass die Bürgersteige wieder frei sind.“

Auf Bürgersteige werfen die Mülldetektive vor allem auch im Winter einen besonderen Blick. „Sie kontrollieren unter anderem, ob Bürgersteige bei Schnee und Eis auch entsprechend geräumt werden“, ergänzt Döpcke. „Natürlich geben sie mündlich auch entsprechende Hinweise.“ Gleichzeitig haben die „Detektive“, die stets als Duo unterwegs sind, eine Kamera dabei. Verunreinigungen im Bereich von Containern, abgetretene oder angezündete öffentliche Mülleimer in der City oder Farbschmierereien werden als Foto festgehalten und zu den Kollegen des Innendienstes gesandt. „Diese sorgen für eine schnelle Beseitigung“, verspricht Oberbürgermeister Meyer.

Parallel sind die uniformierten KBK-Mitarbeiter auch als „Kümmerer“ unterwegs. „Egal, ob Bürger oder Geschäftsleute, jeder kann und soll die Kollegen ansprechen und auf Gegebenheiten hinweisen“, so Döpcke. Alternativ können das neue KBK-Kundencenter am Ostwall 175 wochentags von 7 bis 17 Uhr (Ruf 02151 3660-4501 und -4502) oder die Online-Plattform „Maak-et“ genutzt werden, um entsprechende Anliegen mitzuteilen. „Susanne Zimmermann und Werner Vollack sind dort Ansprechpartner für alle Belange rund um die Aufgaben des Kommunalbetriebs“, versichert der Vorstandssprecher.

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