Neuer Standort mit neuen Räumen Mosaikschule ist ein Vorzeigeobjekt
Krefeld · An dieser Schulen sollen sich künftig andere Schulen messen. Mit dem neuen Gebäude, das nun offiziell vorgestellt wurde, werden Standards erfüllt, die zukunftsweisend seien – mit großzügigem Ganztag, Mensa und einer Bibliothek.
Seit 2017 arbeitet die Stadt am Projekt „Neues Gebäude für die Mosaikschule“. Dafür wurde in den vergangenen Jahren die alte Prinz-Ferdinand-Hauptschule aus- und umgebaut. Am 1. Februar zog die Schule nun an den neuen Standort um, auch wenn speziell im Außenbereich noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen sind.
„Hier erleben wir immer noch Verzögerungen in den Arbeiten. Als wir mit der Planung begannen, waren weder die Pandemie noch der Krieg in der Ukraine absehbar. Das gleiche gilt für teils massive Lieferprobleme und die Verschärfung der Fachkräftekrise. Die Innenbereiche sind fertig, bis Ende der Osterferien werden auch der Schulhof und die Arbeiten an der Außenhaut des Neubaus komplett vollendet sein“, sagt der Leiter des zentralen Gebäudemanagements, Rachid Jaghou.
Für die Schule selbst sei das neue Gebäude ein gigantischer Sprung, betont Schulleiter Sebastian Braune. „Wir haben jetzt die Möglichkeiten, nach modernen pädagogischen Konzepten zu arbeiten. Das bedeutet zum Beispiel, dass wir gezielt fördern können und nicht immer im Klassenverbund arbeiten müssen. Allerdings benötigen wir auf Dauer auch das notwendige Personal, was sich, wie überall, durchaus schwierig gestaltet“, erzählt er. Die neuen räumlichen Möglichkeiten seien schon jetzt eine enorme Verbesserung für Lehrpersonal und Schüler. Die Möglichkeiten seien aber aufgrund der Personallage noch nicht gänzlich ausgereizt.
Der für Bildung zuständige Stadtdirektor Markus Schön sieht die Stadt mit dem neuen Gebäude gut für die Zukunft gerüstet. „Die Mosaikschule in dieser Form ist räumlich und baulich darauf eingestellt, eine 100 Prozent-Betreuung im Ganztag zu leisten. Das muss auch das pädagogische Konzept der Zukunft sein. Es ergibt ja keinen Sinn, morgens den echten Unterricht zu machen und nachmittags Hausarbeitenbetreuung und Kinderbespaßung zu leisten. Wenn wir hier mit integrierten Konzepten arbeiten, dann entzerrt das natürlich auch die Personallage. Ich tue mich leichter, eine Halbtagskraft zu bekommen, wenn sie am Vormittag arbeiten kann, als wenn das rein auf den Nachmittag begrenzt ist“, betont er.
Das Feedback der Kinder sei ebenfalls hervorragend. „Ich bin vorhin durch das Gebäude gegangen und habe mit einem Schüler gesprochen. Er sagte : ,Diese Schule ist so schön, da passen wir ganz besonders gut drauf auf, damit andere Kinder sie genauso schön haben‘. Das ist – neben allen pädagogischen Möglichkeiten – genau das, was wir erreichen wollen. Die Kinder fühlen sich wohl und können sich identifizieren. Damit ist ein wichtiger Teil eines guten Lernumfeldes erreicht“, betont er.
Oberbürgermeister Frank Meyer sieht die Schule als Meilenstein. „Wir sehen hier eine tolle Umsetzung moderner Konzepte. So gibt es Lernräume auf den Fluren, moderne White- und Smartboards als Tafeln und so weiter. Das macht den Arbeitsplatz auch für Mitarbeiter attraktiv. Wichtig ist aber: Solch ein Gebäude darf kein Leuchtturm bleiben, sondern muss Standard werden“, sagt er. Hier fordert er auch das Land. „Es kann nicht sein, dass Bund und Land ständig neue Ansprüche bis hin zum Rechtsanspruch auf den Ganztag formulieren, die Kommunen aber mit der Umsetzung allein gelassen werden. Wir können uns solche Dinge noch einigermaßen leisten. Andere Kommunen können das nicht. Wir müssen sehr aufpassen, dass die Zukunftschancen eines Kindes nicht davon abhängen, in welcher Stadt es lebt. Da muss das Land dringend helfen und im Sinne einer Gerechtigkeit unterstätzen.“
Der neue Schulstandort stehe nicht zufällig in einem eher problembehafteten Quartier. „Unser Ziel ist nicht mit der Gießkanne Gelder zu verausgaben, sondern gezielt da zu investieren, wo hoher Bedarf ist. Hier ist sicher ein Sozialraum, der geprägt ist durch hohen Leistungsbezug, hohe Migrantenquote und eine große Zahl Alleinerziehender. Hier ist der Bedarf an Förderung viel größer. Diese Schule hier ist die in Holz und Stein gebaute Umsetzung dessen, was sonst in Reden vorkommt“, sagt er.
Braune betont, dass mit den neuen Gebäuden auch der Wert der Ganztagsbetreuer besser dokumentiert sei. „Wir haben jetzt einen einzigen Raum, der sowohl Lehrerzimmer als auch Raum für das weitere Personal ist. So wird auch ein Stück weit dokumentiert, dass alle Lehrpersonen gleichberechtigt sind. Die Kinder haben auch die Möglichkeit eine Bibliothek zu nutzen. Die hat sich bereits zu einer Art Hot-Spot entwickelt.“
Wichtig sei auch die bauliche Umsetzung der Mensa. „Die ist ein ganz zentraler Punkt beim Ausbau zum Ganztag. Und einer, der oft baulich wie finanziell sehr schwer umsetzbar ist. Hier ist das mit dem Neubau sehr gut gelungen“, erklärt Schön. Das Gebäude enthält eine moderne Küche, die allerdings nur darauf ausgelegt ist, schockgefrostet angelieferte Gerichte schonend und effizient zu erwärmen. Die Zubereitung erfolgt zentral durch externe Dienstleister.