Vorfall in Krefeld Mitarbeiter des Ordnungsamts bei Corona-Kontrolle verletzt

Krefeld · Auf der Christian-Roos-Straße kam es nach einem nächtlichen Platzverweis zu einem Angriff auf KOD-Bedienstete. Drei Täter flüchteten vor der Polizei.

 Ein Mitarbeiter des KOD wurde bei einer Kontrolle in der Nacht zu Montag leicht am Arm verletzt.

Ein Mitarbeiter des KOD wurde bei einer Kontrolle in der Nacht zu Montag leicht am Arm verletzt.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)/Lammertz, Thomas (lamm), Jugendforscht

Krefelds Polizei ist auch in Corona-Zeiten rund um die Uhr im Einsatz. „Wir haben auf ein festes Schichtsystem umgestellt, einen kompletten Ausfall wegen des Virus wird es in der Behörde nicht geben“, sagt der kommissarische Leiter, Polizeidirektor Dietmar Maus. Bei lediglich einem Beamten in der Seidenstadt sei bisher eine Infektion festgestellt worden, doch dieser sei in Kürze wieder einsatzfähig.

Besonderen Dank richtet Maus – auch mit Blick auf das vergangene Wochenende – an die Krefelder: „Ein großer Teil der Bevölkerung hält sich an die derzeitigen Beschränkungen. Ich bitte die Bürger, diese auch weiterhin zu befolgen. Das gilt vor allem auch für das kommende Osterwochenende.“ Nicht an die Vorschriften gehalten haben sich in der Nacht zu Montag vier Personen aus der Alkohol- und Drogenszene im Umfeld des Lutherplatzes. Dort kam es auf der Christian-Roos-Straße nach einem Platzverweis zu einem tätlichen Angriff auf Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD), von denen einer durch einen Sturz am Arm leicht verletzt wurde. Die städtischen Bediensteten setzten Reizgas zur Verteidigung ein und forderten Unterstützung durch die Polizei an. Drei Personen konnten fliehen, bei einem vierten Mann wurden die Personalien sichergestellt.

Trotz des sonnigen Wetters sei die „Gesamtlage“ am Wochenende in Krefeld sehr ruhig gewesen, so Ordnungsdezernent Ulrich Cyprian. „Parks und Grünanlagen waren stark frequentiert, doch die Bürger haben sich an die Schutzregeln gehalten.“ Lediglich sieben Bußgelder wurden an den drei Tagen verhängt. In fünf Fällen war gegen das Versammlungsverbot verstoßen worden, in einem Fall wurde ein abgesperrter Spielplatz genutzt und ein Tankstellenpächter war neben dem Spritverkauf auch für mehrere Kunden als Gastronom tätig.

Insgesamt wurden in Krefeld 269 Personen positiv auf das Corona-Virus getestet – das sind sechs mehr als am Vortag. 95 Menschen gelten davon inzwischen als genesen. Aktuell werden 19 Erkrankte in Kliniken behandelt, neun sind auf der Intensivstation, davon werden sieben beatmet. Die Zahl der Abstriche im städtischen Diagnosezentrum an der Schwertstraße ist auf 2681 Proben gestiegen. Oberbürgermeister Frank Meyer erinnert an „den Ernst der Lage“ und betont: „Die zahlenmäßige Entwicklung könnte dazu einladen, über eine Lockerung nachzudenken. Das halte ich jedoch für gefährlich.“

Gerade weil weniger Menschen auf den Straßen sind, hat die Polizei ihre Präsenz erhöht. „Die soziale Kontrolle ist derzeit geringer, deshalb sind verstärkt Streifen im öffentlichen Raum unterwegs“, so Polizeichef Maus. „Rund um die Uhr sind Einsatzkräfte unterwegs und das im gesamten Stadtgebiet.“ Deutlich rückläufig ist aktuell in Krefeld die Zahl der Wohnungseinbrüche. „Auch die Zahl der Verkehrsunfälle hat sich zwischen 30 und 50 Prozent reduziert“, ergänzt Polizeisprecherin Karin Kretzer. Ähnliches gelte unter anderem für Taschendiebstähle. Im Bereich der „häuslichen Gewalt“ verzeichnet die Polizei einen „leichten Anstieg“. Waren im März vergangenen Jahres in Krefeld 47 Delikte gemeldet worden, sei die Zahl im Vergleichszeitzaum 2020 auf 54 Fälle angestiegen.

Übrigens: Ohne Reinigungskräfte würde im Kampf gegen die Corona-Pandemie wenig klappen. „Das verdient Anerkennung“, so Oberbürgermeister Meyer. Von „Helden des Alltags“ sei zuletzt oft die Rede gewesen. An die Gebäudereiniger dächten in diesem Zusammenhang aber nur wenige. Dabei seien sie es, die in Zeiten der Pandemie-Bekämpfung sehr viel am Laufen hielten.

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