Seit etwa einem Jahrzehnt wird die Erinnerungskultur in Deutschland neu justiert. Es gibt eine neue Unduldsamkeit gegenüber Personen, an die öffentlich erinnert wird, die allerdings während der Nazi-Zeit Mitläufer oder mehr waren: keine Verbrecher und Täter, aber eben doch Leute, die sich mit den braunen Mördern arrangiert haben. Der Fall des Krefelder Archäologen, Heimatforschers und Historikers Albert Steeger (1885-1958) gehört in diese Linie. Der Landschaftsverband hat den nach ihm benannten Wissenschaftspreis umbenannt (wir berichteten). Auch die Biographie des für Krefeld bedeutsamen Weltarchitekten Mies van der Rohe wird einmal mehr auf sein Verhältnis zu den Nazis abgeklopft.
Nationalsozialismus in Krefeld Auch bei Mies wird nach Nazi-Nähe gefragt
Krefeld · Erst der Historiker und Archäologe Albert Steeger, jetzt Weltarchitekt Mies van der Rohe: Prominente der Kultur werden neuerdings härter auf ihr Verhältnis zum Nationalsozialismus befragt. Und, wie im Falle Steegers, neu beurteilt. Ein Seitenblick auf Thomas Mann zeigt, warum.
20.08.2021
, 20:45 Uhr