Krefelder Unternehmen Marketingpreis für Brauerei Königshof
Krefeld · Mit dem Slogan „Krefelder für Krefeld“ hat das Unternehmen seiner Bier-Marke eine Heimat gegeben. Das überzeugte auch die Jury, die Frank Tichelkamp den Marketingpreis 2022 zusprach und die Kampagne als „vorbildlich“ bezeichnete.
Der Krefelder Marketingpreis 2022 geht an die Brauerei Königshof und Frank Tichelkamp. Dessen seit zehn Jahren laufende Kampagne ‚Krefelder für Krefeld‘ sei in jeder Hinsicht vorbildlich und habe das Unternehmen fest in den Köpfen, ja sogar den Herzen der Krefelder verankert. „Frank Tichelkamp hat selbst einmal gesagt: Fragt man in Krefeld, was vorher auf dem Gelände der Brauerei Königshof war, dann müssen viele Menschen lange nachdenken, was es war. Dabei war auch die Rhenania-Brauerei ein wichtiger Teil Krefelds“, sagt der Vorsitzende des Marketing-Clubs, Arndt Thißen.
„Die strategisch wohlgewählte Abkehr von ‚gewöhnlichen‘ Sponsoring-Strategien zugunsten einer emotionalen Solidarisierungs-Kampagne unter dem Slogan ,Krefelder für Krefeld‘ und die damit einhergehende Positionierung als die Brauerei der Stadt ist beispielhaft dafür, wie klar definiert, geradlinig und konsequent die Brauerei Königshof die Marketingkommunikation gebündelt hat“, erläutert der geschäftsführende Club-Vorstand, Michael Neppeßen.
Der Preis sei dabei gleichermaßen eine Auszeichnung des Unternehmens wie der Person Frank Tichelkamp. Der so Gelobte freute sich über die Würdigung. „Ich bin ein Kind Krefelds und habe schon bei Rhenania gearbeitet. Als dann die Markenrechte an die Krombacher-Brauerei verkauft wurden und die Krefelder aus meiner Sicht so gar nichts für den Erhalt ihrer Brauerei getan haben, bin ich zunächst einmal für fünf Jahre nach München gegangen. Als ich zurückkam, fand sich ein Team zusammen, das die Brauerei unter dem Namen Königshofer neu eröffnet hat. Mir war dabei die Bindung mit und an Krefeld vom ersten Tag an wichtig“, sagt er.
Ein wichtiger Punkt sei für ihn, dass Krefelder ihre Produkte traditionell nicht wertschätzen. „Ich war auf Messen, bei denen es Flyer gab, in denen zu lesen stand, dass die Produkte – sei es Nappo oder Dextro Energen – aus Krefeld kamen. In Krefeld selbst aber war das kaum bekannt. Darum stand in meinem Vertrag von Beginn an, dass wir eine Markenbildung für Krefeld anstreben“, erzählt Tichelkamp.
Seitdem arbeitet die Brauerei partnerschaftlich und in vielen Aktionen vor allem mit den Sportvereinen der Stadt, aber auch mit der Kultur zusammen. „Damit hat man es geschafft, im extrem umkämpften Biermarkt eine Alleinstellung aufzubauen. Die Gestaltung der Flaschen gehört auch dazu. Auf den Plopp-Flaschen ist beispielsweise eine Krähe oben auf dem Verschluss“, erläutert Thißen.
Für Tichelkamp ist der Preis eine extreme Wertschätzung seiner Arbeit. „Es gab andere sehr gute Einsendungen. Wir haben uns jetzt, im zehnten Jahr der Kampagne, entschieden, uns zu bewerben. Dass wir gewonnen haben, ist wirklich überragend“, sagt der Preisträger. Dabei sei die Entscheidung trotz großer Konkurrenz keineswegs knapp ausgefallen. „Wir hatten rund zehn Einsendungen. Rund, weil es weitere gab, die die formalen Kriterien der Bewerbung nicht erfüllt haben. Die Entscheidung fiel aber einstimmig aus. Es war ein sehr deutliches Ergebnis“, betont Neppeßen.
Der Marketingpreis des Marketingclubs Krefeld wird seit 2018 jährlich verliehen. Er ist nicht dotiert, aber durchaus prestigeladen. Er soll die Unternehmen in ihrer Arbeit bestätigen. Die Brauerei Königshof jedenfalls will ihren Weg konsequent weiter gehen. „Es ist natürlich eine Marketingstrategie, aber es ist auch echte Überzeugung und Herzblut. Wir wollen das Bier der Stadt sein und bleiben. Früher hieß es bei den Mönchen: Bier schmeckt nur unter dem Kirchturm der Stadt richtig gut. Damals war es nicht gut haltbar zu machen und schmeckte schon im Nachbarort weniger. Auch wenn das heute gelöst ist, so bleibt es doch dabei, dass Bier Heimat braucht und an seine Stadt gebunden ist“, sagt Tichelkamp. Diesen Weg will er mit seinem Team konsequent weiter gehen und vor allem Krefelder Vereine unterstützen, und damit nicht nur wirtschaftlich erfolgreich sein, sondern auch der Stadtgesellschaft etwas geben und den Zusammenhalt derselben stärken.