Gesundheit in Krefeld Maria Hilf baut Urologie für die Frau aus

Krefeld · Dr. Walter Batzill übernimmt die Leitung der neuen Urogynäkologie-Sektion der Klinik. Frauen und Mädchen sind von Belastungs-Harninkontinenz wesentlich häufiger betroffen als Männer.

 Dr. Walter Batzill (r.),  Leiter Urogynäkologie, mit Dr. Jens Westphal, Chefarzt der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urogynäkologie

Dr. Walter Batzill (r.),  Leiter Urogynäkologie, mit Dr. Jens Westphal, Chefarzt der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urogynäkologie

Foto: Alexianer GmbH/AK

Wenn das Bindegewebe schwächer wird, wenn sich die Gebärmutter senkt und auf die Blase drückt, dann kann es passieren: ein Husten, ein Niesen - und ungewollt geht Urin ab. Diese Form der Inkontinenz ist „typisch weiblich“ und ein Fall für die weibliche Urologie, die Urogynäkologie. Im Krankenhaus Maria Hilf wird dieses Fachgebiet jetzt deutlich ausgebaut.

Dr. Jens Westphal, Chefarzt der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urogynäkologie, erklärt: „Neu dabei ist der Kompetenzbereich Urogynäkologie, den wir seit dem 1. Januar - neben der Kinderurologie - nun mit einer eigenständigen Sektion besonders hervorheben.“

Dr. Walter Batzill leitet neben der Sektion Kinderurologie und dem Kontinenz- und Beckenbodenzentrum nun auch die Sektion Urogynäkologie und entwickelt diese medizinisch weiter. „Mit der neuen Sektion für Urogynäkologie schließen wir eine Versorgungslücke in der Region. Wir werden nun auch besser den spezifischen Belangen der Frau bei zum Beispiel Blasenentleerungsstörungen gerecht“, erklärt der Arzt.

 Die Erkrankungen des Urogenitalbereiches bei Frauen und Mädchen sind vielfältig. Harninkontinenz gehört zu den häufigsten Beschwerden. Frauen sind wesentlich häufiger von Belastungsinkontinenz betroffen als Männer, denn sie haben ein breiteres Becken und vergleichsweise schwächere Beckenbodenmuskeln. Eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur oder ein geschwächter Halteapparat können zur Senkung von Gebärmutter oder Blase führen. Schwangerschaften und Geburten können solche Schwächung verursachen.

Doch nicht immer ist ein operativer Eingriff notwendig. Gezieltes Training der Muskulatur im Beckenboden kann die Beschwerden oft lindern oder beenden. Deshalb steht die Urogynäkologie mit dem nach der Deutschen Kontinenzgesellschaft zertifizierten Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Region Krefeld in Koordination. Batzill und sein Team arbeiten dabei interdisziplinär mit Kollegen anderer Fachabteilungen und niedergelassenen Fachärzten zusammen. „Wir wollen gynäkologische und urologische Kolleginnen und Kollegen mit unserer langjährigen operativen Expertise unterstützen. Bei jeder Beurteilung geht es uns aber in erster Linie um die Ausschöpfung weniger belastender, zum Beispiel nicht operativer, Behandlungsmöglichkeiten“, sagt Walter Batzill, der seit 2015 als leitender Oberarzt der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urogynäkologie des Krankenhauses Maria-Hilf in Krefeld arbeitet.

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