Zwangsprostitution und Zuhälterei „Loverboy“ in Krefeld zu drei Jahren Haft verurteilt

Krefeld · Er besorgte einer Minderjährigen Kokain, machte ihr schöne Augen und ließ sie schließlich als Prostituierte für sich arbeiten: Ein sogenannter „Loverboy“ muss dafür nun ins Gefängnis.

 Das Land- und Amtsgericht in Krefeld. (Symbolbild)

Das Land- und Amtsgericht in Krefeld. (Symbolbild)

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Ein sogenannter „Loverboy“ ist in Krefeld wegen Zwangsprostitution und Zuhälterei zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Das Amtsgericht zeigte sich am Freitag überzeugt, dass der 34-Jährige ein 15-jähriges Mädchen in die Prostitution gedrängt hat.

Bei der „Loverboy“-Masche spiegeln die Täter minderjährigen Mädchen eine Liebesbeziehung vor, treiben sie so in eine emotionale Abhängigkeit, um sie dann in die Prostitution zu führen. Oft entstehen diese vermeintlichen Liebesbeziehungen über soziale Netzwerke.

Das gericht in Krefeld verhängte gegen eine 41-jährige Angeklagte zwei Jahre Haft auf Bewährung. Sie habe den 34-Jährigen unterstützt und für die Minderjährige Kokain besorgt. Die Verteidiger hatten Freisprüche gefordert. Die Vorwürfe seien nicht erwiesen.

Das Mädchen sei schon in ihrer bulgarischen Heimat im Alter von 13 Jahren in falsche Kreise geraten und habe für Drogen „alles getan“. Der Vorwurf der Zwangsprostitution sei falsch.

Das Mädchen hatte die Schule geschwänzt und war oft tage- und wochenlang nicht zu Hause aufgetaucht. Ihre Eltern hatten sie schließlich als vermisst gemeldet. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

(ubg/dpa)
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